Gründer aufgepasst: Einzelkämpfer haben es schwerer

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Im Einzelgänger-Modus lässt sich kein erfolgreiches Unternehmen aufziehen. Dennoch halten (zu) viele heimische Gründer an diesem Plan fest.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Österreich ist ein KMU- und EPU-Land – wobei das „E wie Ein“ dominiert. Etwas Eigenes machen, gründen, aber nur für sich: das ist häufig ein Wunsch, der sich aus der Desillusion einer Anstellung speist oder aus einem allgemeinen Befreiungsstreben. Keine nervigen Chefs mehr, keine Befindlichkeiten unter Kollegen, nur noch man selbst und wie und wo und wann man es möchte.

Klingt nach Unternehmensromantik und ist es auch. Ein unternehmerisches Leben kann niemals autark sein, niemals losgelöst von der Welt und den Menschen: früher oder später braucht man Kunden, Kooperationspartner, Mitarbeiter – das viel zitierte Netzwerk, um erfolgreich zu sein.

Zur Entwicklung gehört aber auch, dass das Geschäftsmodell skalierbar ist. Und dass es auf Dauer nicht nur an einer Person, einem Produkt oder einer Dienstleistung hängt. Größer denken, breiter agieren, Struktur und Organisation aufbauen und die Firma so entwickeln, dass sich Multiplikatoren ergeben – das geht nicht mit Ich-AG-Egoismus, sondern nur mit Weitsicht.

Zudem: Etwaige Investoren wollen und brauchen genau das. Ein Unternehmen, das strukturell solide dasteht und nicht nur an einer Person hängt. Das E sollte also mittelfristig zu einem K oder M oder noch größer werden. Erfolgsgeschichten starten immer klein, sie dürfen aber gern in die ganze Welt hinaus.

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