Bringt Teambuilding Vorteile – oder ist es überbewertet?

Die Medienfirma „Barstool Sports“ wagte im August ein Experiment: Eine Handvoll Mitarbeiter verbrachte vier Wochenenden gemeinsam in einem Strandhaus in New Jersey, USA. Während dieser Zeit wurden sie für eine Art Firmen-Realityshow gefilmt – mit unangenehmen Momenten, Streitereien, Flirts und neuen Freundschaften unter Kollegen.
Ob dieses Teambuilding später auch im Arbeitsalltag positive Wirkung zeigt, bleibt noch offen. Aber was Teambuilding grundsätzlich bringt – und welche Gruppenaktivitäten sich dafür eignen –, erklärt Veronika Jakl, Arbeitspsychologin.

Arbeitspsychologin Veronika Jakl über Teambuilding.
Teambuilding: Ja, nein?
Auf diese Frage hat Jakl eine klare Antwort: „Nein, keine Firma braucht unbedingt Teambuilding-Maßnahmen.“ Was sie brauchen, sei eine gute Arbeitsatmosphäre, in der man sich wohlfühlt, das Gegenüber gut einschätzen kann und Probleme offen ansprechen darf.
Teambuilding-Events könnten dazu beitragen, meint sie. „Man lernt sich ohne Projektdruck und Deadlines kennen, kann sich über Persönliches austauschen und entdeckt vielleicht Gemeinsamkeiten, was wiederum Sympathien fördert.“
Gleichzeitig kann es jedoch auch nach hinten losgehen, warnt sie: Etwa bei Teambuilding mit harten Konkurrenzspielchen, Gruppenbildungen, Aktivitäten, an denen nicht alle teilnehmen wollen oder können, oder bei schlechter Moderation.
Kurz: Teambuilding und im weiteren Sinne enge Freundschaften im Job können Chancen und Risiken bringen: Im besten Fall erleichtern sie die Zusammenarbeit, im schlimmsten Fall werden sie zur Belastung.
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