„Acht Tonnen pro Tag“: Warum ein Speckerzeuger jetzt Eiswürfel verkauft
Josef Ager ist Geschäftsleiter von AGER Speck- & Wildspezialitäten. Seit Jahresbeginn verkauft er erstmals aber auch Eiswürfel an die österreichische Gastronomie – und bereits der größte Eiswürfelhersteller Westösterreichs.
KURIER: Wie kam es dazu, Herr Ager?
Josef Ager: Ein Kunde, der die Gastronomie beliefert und meinen Betrieb gut kennt, hat mich gefragt, warum ich keine Eiswürfel mache. Meine erste Reaktion war: Was soll ich mit Eiswürfeln? Daraufhin hat er mir erklärt, dass es einen großen Mangel gibt und in der Sommerzeit die Betriebe mit der Produktion nicht nachkommen.
Also haben Sie eine Eismaschine gekauft.
Ich dachte mir, dass es eine Ergänzung zu unserem bestehenden Betrieb sein könnte. Wir haben etwa eine Million Euro investiert und die sollten sich in fünf bis sechs Jahren amortisieren.
Josef Ager ist Geschäftsleiter von AGER Speck- & Wildspezialitäten.
Was mussten Sie dafür in Ihrem Betrieb umstellen?
Wir hatten einige Räumlichkeiten, die wir für die Eiswürfelmaschinen adaptiert haben. Wasser und Stromanschluss hatten wir schon. Entscheidend ist ein Tiefkühllager zum Bevorraten. Im Herbst wird es ruhiger, da fahren wir die Produktion runter und im Jänner produzieren wir für den Sommer vor. In der Sommersaison wird nämlich mehr geliefert, als produziert werden kann.
Ist die Nachfrage so groß?
Wir produzieren acht Tonnen am Tag. Davon bleibt nichts übrig. Aktuell haben wir rund zehn Kunden. Es melden sich aber schon weitere für das kommende Jahr. Sogar aus Bayern. Der Zuspruch ist groß, dabei kann ich nicht der Billigste sein, weil ich keine große Industrieanlage habe. Aber das lokale Tiroler-Produkt sagt den Kunden zu. Auch wegen der Nachhaltigkeit.
Inwiefern?
Das Eis ist nicht teuer, die Transportkosten sind entscheidend. Deswegen ist es widersprüchlich Eis aus Deutschland oder Spanien zu transportieren.
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