Pensionskonto im Blick: Wie sich Ihre Pension wirklich berechnet

Sometimes the stress is just too much
Von der Pensionshöhe muss sich niemand mehr überraschen lassen. Jedoch fordert das einen Blick ins Pensionskonto.

Regelmäßig erreichen den Pensionistenverband Österreich (PVÖ) Anrufe. Von Menschen, die bereits in Pension sind, kurz davor stehen oder noch mitten im Erwerbsleben sind. Was sie eint? „Meistens geht es um’s Geld“, sagt Michaela Sramek, Landesgeschäftsführerin des PVÖ-Wien. „Insbesondere Frauen haben die Befürchtung, dass sie mit ihrer Pension nicht auskommen werden“, berichtet Sramek.

Häufig behalten sie recht – schließlich klafft zwischen der Pension von Männern und Frauen immer noch eine Lücke von 40 Prozent. „Das ist um einiges größer als die Lücke, die wir schon im Erwerbsleben sehen“, ordnet Sophie Achleitner, Ökonomin des Momentum-Instituts ein. Weshalb der Verband für Pensionisten nun Aufklärungsarbeit leisten möchte. Am Dienstag lud er zur ersten „Plan your Future“-Informationsveranstaltung in die Wiener Urania.

PVÖ - Podiumsgespräch: "Plan your future: Pension zeitgerecht planen"

Ilse Fitzbauer, Michaela Sramek, Jennifer Corazza, Susanne Eiselt & Sophie Achleitner (von links)

Wie viel Pension gibt es?

Die Befürchtung, gar keine Pension zu beziehen, die gab es schon in ihrer eigenen Generation und in den Generationen davor, erzählt Ilse Fitzbauer, Präsidiumsmitglied des PVÖ-Wien am Podium. Bewahrheitet hat sich das nicht, aber die Bemessungsgrundlage änderte sich für alle ab 1955 geborenen Personen.

Seit 2005 gilt nicht mehr der Durchschnitt der besten 15 Jahre – sondern der Durchrechnungszeitraum über die ganze Erwerbskarriere. Ein System, das auf Vollverdiener ausgelegt ist, strukturelle Benachteiligungen von Frauen weiter verschärft, aber auch einen Vorteil bringt: Transparenz.

Blick aufs Pensionskonto

„Pension ist keine Sozialleistung“, betont Michaela Sramek. Was man einzahlt, bekommt man anteilsmäßig auch heraus. Aufs Pensionskonto gutgeschrieben werden jeweils 1,78 Prozent des Brutto-Jahreseinkommens. Die Gesamtgutschrift aller Jahre durch 14 ergibt die Brutto-Monatspension (sofern man genug Versicherungsmonate gesammelt hat). Klingt kompliziert, spuckt aber eine exakte Zahl aus, wie viel Pensionsanspruch besteht. Kontrollieren lässt sich der Kontostand jederzeit. 

Nur passiert das zu selten, mahnt Michaela Sramek. „Wir haben einen Kommunikationsauftrag, das den Menschen näher zu bringen“, sagt sie. Ökonomin Sophie Achleitner ergänzt, dass im Zuge dessen auch das Pensionssplitting stärker in den Diskurs gebracht werden sollte – also das partnerschaftliche Aufteilen von Pensionsansprüchen in Kindererziehungszeiten.

Was Ilse Fitzbauer außerdem ans Herz legen möchte, ist die Weiterbildung. „Je mehr Erfahrung, Spezialwissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten man sich im Erwerbsleben aneignet, umso größer ist die Chance, auch im höheren Alter beschäftigt zu sein.“ Und einen Arbeitgeber oder einen Beruf zu finden, der einen gesund in Pension gehen lässt. Oder dazu ermutigt, weiterzuarbeiten – über das gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus. „Man sollte tunlichst einen Plan haben, bevor man in Pension geht“, fasst es Fitzbauer zusammen. Nicht nur für die Erwerbskarriere, sondern auch für die Pension und wie man diese aktiv gestalten möchte.

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