Zu wenige Nachfolger: 700.000 Jobs sind betroffen

Zu wenige Nachfolger: 700.000 Jobs sind betroffen
Warum es dringend ein Bündel an Maßnahmen zur Attraktivierung von Betriebsnachfolgen braucht.
Anita Staudacher

Anita Staudacher

Wahre Geschichte: Zwei Freunde machten sich selbstständig. Der eine gründete ein Start-up im Bereich IT-Security, der andere übernahm die Tischlerei vom Nachbarn. Nach fünf Jahren war der Freelancer von einer Standard-Software ersetzt und wechselte in die Tischlerei des Freundes. Dieser hatte sich inzwischen auf Spielplatzgeräte aus Holz spezialisiert und konnte sich vor Aufträgen kaum wehren.

Was die Geschichte zeigt: Die Betriebsnachfolge ist bei gesunden Unternehmen oft die risikoärmere und nachhaltigere Lösung als Neugründung, da die Betriebsvorgänger schon Aufbauarbeit geleistet haben, an der Jungspunde oft scheitern. Diese können dafür neue, kreative Ideen einbringen und damit durchstarten.

Auch wenn die Start-up-Hype inzwischen einem gesunden Menschenverstand gewichen ist, sind Betriebsnachfolger/innen bei Initiativen und Förderungen immer noch benachteiligt. Unverständlich, zumal laut WKO in den nächsten Jahren mehr als 50.000 heimische Unternehmen vor einer Übergabe stehen. Das entspricht 23 Prozent aller Arbeitgeberunternehmen und betrifft knapp 700.000 (!) Arbeitsplätze. Bei der Regierung sollten daher alle Alarmglocken läuten. Analog zum Start-up-Paket braucht es dringend ein Bündel an Maßnahmen zur Attraktivierung von Betriebsnachfolgen.

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