Top-Job nach der Pension: Christine Dornaus über Altersdiskriminierung und Immobilien

Top-Job nach der Pension: Christine Dornaus über Altersdiskriminierung und Immobilien
Christine Dornaus startete wenige Monate nach ihrer Pensionierung in einem neuen Top-Job. Die Chefin der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) über ihre Arbeitsbegeisterung und die Immo-Krise.

Bei Herren sei das Alter kaum ein Thema, kritisiert Dornaus im Business-Gespräch.

KURIER: Sie waren 23 Jahre lang in der Wiener Städtischen, davon 15 Jahre im Vorstand. Dann hat man Sie in Pension geschickt. Wenig später sind Sie überraschend in neuer Chef-Position, in der BIG, aufgetaucht. Haben Sie aktiv gesucht?

Christine Dornaus: „In Pension geschickt“ ist übertrieben.

Sie sind 60 geworden.

Ja, als 63er-Jahrgang ist man im Pensionsalter – das war mir ehrlich gesagt gar nicht so bewusst, ich war ja voll Elan. Aber mein Vorstandsvertrag lief Ende 2024 aus, und die Städtische hat mir schon ein Jahr vorher mitgeteilt, dass er nicht verlängert wird und ein Generationenwechsel eingeleitet werde. Dann war es wie eine Fügung, dass ich an einem nebligen Februarsonntag von der Zurücklegung des Geschäftsführers der BIG und der dadurch notwendigen Postenausschreibung gelesen habe. „Den Job könnte ich“, habe ich mir gedacht, und: „Warum sage ich eigentlich nicht mir selbst als Frau das, was ich immer anderen Frauen gesagt habe: Macht es! Ihr könnt es!“

Waren Sie denn sicher, den Job zu kriegen?

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