Keine Frau an der ATX-Spitze: Wege aus dem Ungleichgewicht

Seit dieser Woche gibt es eine neue „Female Leadership Alliance“ (WLA), eine Vereinigung, die es sich zum Ziel setzt, Frauen verstärkt in Führungspositionen zu bringen. Warum? Weil gesellschaftspolitisch im Sinne der fairen Verteilung kein Weg daran vorbei führt; weil Halbe-Halbe überall gilt, auch in der Wirtschaft; weil Macht und Einfluss auch weibliche Züge haben muss. Und, aktueller Anlassfall, weil es seit dem Sommer keine Frau mehr an der Spitze eines ATX-Unternehmens gibt.
Die Teilhabe von Frauen erfährt Rückschritte. Es gibt keine Entwicklung bei Frauen in Führungspositionen – bestenfalls Stagnation auf niedrigem, einstelligen Niveau.
Die Diskussion unter Vorständinnen beim Auftakt der WLA war aus mehreren Gründen bemerkenswert: Zum einen, weil diese Rückschritte von allen Anwesenden wahrgenommen und als besorgniserregend eingestuft werden. Zum anderen, weil selbst jene Diskutantinnen, die es selbst an die Spitze geschafft haben, immer wieder und unisono betonten, dass es ohne Quotenregelung nicht geht.
Wer echte Veränderung will, muss sie durch Bestimmungen aktiv herbeiführen. Nur darauf zu warten, dass sich (endlich) was ändert, wird nichts ändern. Frauen müssen aktiv für Führungspositionen vorgesehen und gefragt werden. Und Frauen müssen auch öfter Ja dazu sagen.
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