Wie die Berufsmeisterschaften das Leben und die Karriere formen

Die ehemaligen Teilnehmer sind heuer bei den EuroSkills – diesmal als „Heroes“. V. li.: David Kier, Lisa-Marie Spörk und Lukas Frühwirth.
„Es ist wirklich Tag X“, hört man Gäste, Fans und Unterstützer bei den diesjährigen EuroSkills sagen. Einen zweiten Versuch gibt es nicht – jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer hat nur einmal die Chance, bei den Berufseuropameisterschaften die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Umso größer ist der Druck, alles perfekt zu machen. Wie gut Team Austria heuer abgeschnitten hat, zeigt sich am Samstag bei der Siegerehrung.
Was die Skills ausmacht
Während für die aktuellen Kandidatinnen und Kandidaten heute alles auf dem Spiel steht, blicken andere bereits auf ihre eigenen Erfolge zurück: David Kier (Industrie 4.0), Lukas Frühwirth (Anlagenelektrik) und Lisa-Marie Spörk (Hotel-Rezeption) holten im Vorjahr bei den WorldSkills in Lyon Medaillen nach Hause. Heuer sind sie erneut bei den Skills dabei, allerdings in neuer Rolle: als „Heroes“, die gemeinsam mit Skills Austria das Team unterstützen.
Was sie wieder zurückgebracht hat? Der KURIER hat die drei ehemaligen Teilnehmer vor dem offiziellen „Team Austria“-Stand in Herning, Dänemark, getroffen.
Die diesjährigen Berufseuropameisterschaften EuroSkills finden in Herning, Dänemark statt. Drei Tage lang haben sich dort über 600 Spitzenfachkräfte aus 32 Nationen gemessen. 44 davon sind junge Talente aus Österreich.
Die Siegerehrung findet morgen, Samstag, am Abend statt – der KURIER berichtet live vor Ort.
Die Gemeinschaft, der Teamgeist, das mache die Skills aus, sind sich die jungen Talente einig. „Ich möchte ein Teil der Skills-Familie bleiben“, sagt etwa Spörk. „Ich weiß, wie sehr ich im Vorjahr unterstützt worden bin und wie sehr mir das geholfen hat. Genau das will ich jetzt zurückgeben.“ Diese Unterstützung und die Motivation, die daraus entsteht, seien entscheidend.
„Es ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch mental im Kopf“, erinnert sich Frühwirth. „Immer 110 Prozent geben und trotzdem einen kühlen Kopf bewahren, auch wenn etwas schiefgeht, ist nicht einfach“, stimmt Spörk zu: „Aber man kämpft trotzdem weiter.“
Ein Tipp, der David Kier bei den Bewerben im Vorjahr besonders geholfen hat: „Die Vorbereitung hat schon gepasst. Du musst das Selbstvertrauen haben, dass du das kannst. Du machst deinen Job, du hast diese Fähigkeiten.“
Was die Skills-Bewerbe bringen
„Es ist harte Arbeit und Fleiß, aber die Fähigkeiten bleiben für immer“, sagt Frühwirth. „Das Trainieren, das Hinarbeiten auf ein Ziel, ist cool. Man merkt, wie man in seinem Beruf wirklich zum Experten wird“, ergänzt Kier. Ob so ein Skillsbewerb auch zum Karrieresprungbrett werden kann? „Durchaus möglich. Es macht sich auf jeden Fall gut im Lebenslauf“, meint Kier. Nicht nur beruflich bringen die Skills einen weiter: „Man nimmt auch persönlich sehr viel mit“, betont Frühwirth. „Man lernt neue Leute kennen – auch international. Es ist ein schöner Austausch.“
„Meine Trainerin hat immer gesagt, dass man hier Freunde fürs Leben findet – das stimmt wirklich“, erzählt Spörk. „Man muss es einfach genießen. Es ist etwas, was man niemals vergessen wird.“ Am besten zeigt das für sie das Finale am Freitag: „Diese letzten Momente kurz vor dem Schlusspfiff. Die Fahnen, das Jubeln, die Freude. Da kommen mir sogar jetzt die Tränen.“
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