Die Butler-Vermittlerin: Über skurrile Wünsche und Vorstellungen der Kunden

Die Butler-Vermittlerin: Über skurrile Wünsche und Vorstellungen der Kunden
Sabina Witt-Pambalk ist die Expertin, wenn wohlhabende Arbeitgeber hoch qualifiziertes Hauspersonal suchen.

KURIER: Gutes Personal ist schwer zu finden. Trifft das auch auf Ihre Branche zu?

Sabina Witt-Pambalk: Ja. Auch bei mir ist das so. Wobei ich sagen muss, ich werbe niemanden ab, ich inseriere nicht und ich suche nicht. Bewerber finden mich oder ich bekomme Empfehlungen aus meinem Netzwerk.

Von 100 Bewerbungen nehmen Sie durchschnittlich nur zwei Leute. Was können diese Zwei, was die anderen nicht können?

Witt-Pambalk: Die anderen 98 Bewerber sind zu 70 Prozent Quereinsteiger, die es als Chauffeur, Gärtner oder Hausmanager einmal probieren wollen. Die haben aber nicht die Qualifikationen für den Job. Denn mit drei Kursen ist es nicht getan. Dann gibt es Bewerber, die sind qualifiziert, haben aber nicht die benötigten Umgangsformen für so einen Haushalt. Die Zwei, die über bleiben, haben die fachliche Ausbildung, gute Umgangsformen, sind verschwiegen, haben Hausverstand, Fingerspitzengefühl und sind sympathisch.

Ihr Klientel besteht aus Erben, Anwälten, Ärzten, Industriellen, Adeligen und sogar Königsfamilien. Welche Wünsche haben sie?

Witt-Pambalk: Sie wollen einen perfekt geführten Haushalt, eine gute Küche, hohe Diskretion und Feingefühl im Bezug auf ihren Besitz und ihre Person.

Gab es auch schon ausgefallene Wünsche bei der Personalsuche?

Witt-Pambalk: Vor Jahren hatte ich einen Kunden, der wollte unbedingt Personal mit roten Haaren. Wir hatten eine geeignete Kandidatin, die war allerdings blond. Beim Vorstellungsgespräch meinte sie dann: „Okay, ab morgen bin ich rothaarig.“ Oder: Einmal hat ein Klient eine Schiffsreise gemacht und er wollte für seinen Hund einen Physiotherapeuten mitnehmen.

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