Die Barbiere von Floridsdorf und ihre natürliche Auslese

Die Barbiere von Floridsdorf und ihre natürliche Auslese
Zahlreiche Barbiere schaffen sich auf der Brünner Straße ihr kleines Reich. Doch dort wartet die große Konkurrenz.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Es ist interessant, dass  die  Friseure der Brünner Straße mit einem „Gebietsschutz“ kokettieren, also die Zahl der Friseure in ihrer Region begrenzt sehen wollen. Auf der Meile zwischen Floridsdorfer Brücke und Floridsdorfer Spitz haben sich  rund zwei Dutzend Friseure und Barbershops (neumodisches Pendant für Männer, mit Bartpflege) angesiedelt. Teilweise nebeneinander, gegenüber, jedenfalls unweit voneinander

Eine Konkurrenzsituation, die wenig ideal ist: das große Geschäft macht dort niemand. Dass es dazu gekommen ist, verstehen weder die Anrainer, noch die Friseure selbst – sie kritisieren jede Neueröffnung, haben sich aber ebendort angesiedelt, wo die Geschäftsdichte ohnehin schon hoch war. 

Dass das Barber-Geschäft einen  Boom erlebt, ganze Straßenzüge einnimmt, hat Gründe. Jeder dieser Unternehmer hat sich auf der Brünner Straße sein kleines Reich geschaffen. Es ist ein einfaches Business, mit langer Tradition dahinter und die Einstiegshürden in den Beruf sind offenbar gering. 

Nur ist diese Häufung für die (ehemalige) Einkaufsstraße wenig attraktiv – da helfen dann auch die Bestattungsunternehmen nicht, die dort ebenfalls auffallend oft zu finden sind. Den geforderten Gebietsschutz wird es in der freien Wirtschaft nicht geben – die natürliche Auslese aber mittelfristig wahrscheinlich schon.  

Kommentare