Kapitalmarkt wird cooler: „Gen Z“ legt Scheu vor Aktien und Fonds ab

Eine finanziell angespannte Situation, zu wenig Wissen über die verschiedenen Wertpapier-Arten oder schlicht die Angst vor Verlusten aufgrund der Schwankungen auf dem Kapitalmarkt: Gründe gibt es viele, warum Menschen nicht in Aktien, Fonds oder ETF investieren und zur Vorsorge lieber auf das gute alte Sparbuch oder den Bausparer setzen.
Die Bawag wollte es genauer wissen und hat im April repräsentativ für die Gesamtbevölkerung 1.000 Österreicher und Österreicherinnen befragt, wie sie es denn mit dem Investieren so halten. Dabei zeigte sich, dass sich seit 2020 der Trend hin zu Wertpapieren verstärkt hat. War es davor jeder vierte Euro, der privat in Wertpapieren veranlagt war, so ist es mittlerweile ein Drittel des heimischen Finanzvermögens.
Speziell die „Gen Z“, also Menschen, die grob zwischen 1995 und 2010 geboren sind, legen offenbar die Scheu vor Aktien & Co nach und nach ab, konstatiert Bawag-Vize-Chef Enver Sirucic: „Es war noch nie so einfach wie heute in Wertpapiere zu investieren.“
Dazu beigetragen haben etwa die verschiedenen Aktien- oder Fonds-Sparpläne, bei denen schon ab 50 oder 100 Euro im Monat, nach und nach eine schöne Summe für härtere Zeiten oder die spätere Pension aufgebaut werden kann.
Einzahlung mal drei
Ein Beispiel: Wer seit 20 Jahren mit 100 Euro monatlich auf den Index „MCI World“ setzt, hat 23.500 Euro in den Sparplan eingezahlt, aber mittlerweile mit 69.090 Euro fast das Dreifache der Veranlagungssumme auf dem Konto. 9 von 10 der Befragten haben diesen nicht unerheblichen Gewinn maßlos unterschätzt.
Gut für die Banken ist, dass ihnen die Kundschaft weitaus mehr vertraut als Online-Brokern, Robo-Advisern mit KI oder irgendwelchen Influencern aus dem Netz. Dennoch, das Sparbuch ist in Österreich nach wie vor heilig, daran ändert so schnell keine Werbekampagne für Aktien & Fonds etwas. Michael Bachner
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