Fonds-Sparpläne als risikoarme Einstiegschance an der Börse

Mit Fonds-Sparplänen vorsorgen.
Spareinlagen sind derzeit ein Verlustgeschäft. Eine Alternative ist das regelmäßige Investieren in Wertpapiere.

Laut der Zinsstatistik der Oesterreichischen Nationalbank liegt der aktuelle Durchschnittszinssatz für neue Spareinlagen bis zu einem Jahr Bindungsfrist bei 0,12 Prozent. Die Inflation liegt seit 2009 über diesem Zinssatz (siehe Grafik), was bedeutet: Die Sparer verlieren massiv Geld. „Wer sein Vermögen 25 Jahre lang zu null Prozent anlegt, hätte bei zwei Prozent Jahresinflation am Ende 40 Prozent des realen Geldwertes vernichtet“, sagen Hannes Dolzer vom Fachverband der Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer und Martin Kwauka, Initiator des Finanzjournalistenforum. „Nach 35 Jahren wäre sogar die Hälfte der Kaufkraft des Vermögens verloren.“ Klassisches Sparen mache also nur noch Sinn als Liquiditätspolster. Was ist aber die Alternative?

Die beiden Experten raten zu Fondssparen. Dabei werden – meist ohne zeitliche Begrenzung – monatlich Fixbeträge, in der Regel 50 oder 100 Euro, in einen Investmentfonds gesteckt. „Sie sind eine Möglichkeit, mit gebremstem Risiko erste Schritte an der Börse zu setzen“, sagt Kwauka. Vor allem für junge Menschen seien Fonds-Sparpläne ein Produkt zum langfristigen Vermögensaufbau und zur privaten Pensionsvorsorge.

Plus 6,7 Prozent

Dazu ein Beispiel: Wer seit Mitte 2009 monatlich 100 Euro in einen Sparplan für einen globalen Aktienfonds investierte, hat bei Einzahlungen von insgesamt 12.000 Euro bis heute den Betrag im Durchschnitt auf 16.959 Euro vermehrt. Das entspricht einer Rendite von 6,7 Prozent (nach Gebühren, vor Steuern). Bei 20 Jahren sind es 5,2 Prozent. Mischfonds (mit Anleihen) schnitten deutlich schlechter ab (2,6 bzw. 3,2 Prozent).

Ein wichtiger Vorteil von Fondssparplänen ist laut den beiden Experten die regelmäßige Einzahlung. Dadurch werde auch zu Zeitpunkten tiefer Kurse investiert. So ergebe sich eine stark geglättete Wertentwicklung. Besonders gut würden dann im Rückblick ausgerechnet die Monatsraten abschneiden, die während eines Börsentiefpunktes investiert wurden. „Anleger können damit sogar von einem vorübergehenden Börsencrash profitieren“, so Kwauka.

Dazu ein weiteres Beispiel: Im ersten Monat wird für 100 Euro ein Fondsanteil zum Kurswert von 100 Euro gekauft. Im zweiten Monat hat sich der Kurs halbiert auf 50 Euro, es werden zwei Anteile gekauft. Im dritten Monat erholt sich der Kurs wieder auf 100. Es wurden also insgesamt vier Anteile gekauft. Aus 300 Euro Gesamteinzahlung wurde ein Fondswert von 400 Euro.

„Der Zeitpunkt für einen Sparplan könnte jetzt günstig sein, weil die Aktienkurse konjunkturbedingt zurückgehen“, so Dolzer. In der Tat gibt es bei Investmentfonds noch viel Potenzial. Ende 2007 verwalteten die österreichischen Fondsgesellschaften 163,8 Mrd. Euro. Bis Ende 2018 gab es nur einen Anstieg auf 164,5 Milliarden. Das deutsche Fondsvermögen stieg im selben Zeitraum um 74 Prozent auf 2,95 Billionen Euro.

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