Kampf gegen Netflix und Co.: Berlusconi feilt an TV-Allianz
Die italienische Mediengesellschaft Mediaset unter Kontrolle des ehemaligen italienischen Premiers Silvio Berlusconi drückt auf das Gaspedal, um eine europäische TV-Allianz aufzubauen. Diese soll der zunehmenden Konkurrenz des Medienkonzerns Sky und der Online-Videoanbieter Netflix Stand halten.
Schon bei der nächsten Aufsichtsratssitzung im Februar soll die Mediaset-Spitze den Plan eines europäischen TV-Netzwerks mit der deutschen ProSiebenSat.1 prüfen. Die Dimensionen der beiden Konzerne sind ähnlich. Mediaset, der von Berlusconis Sohn Pier Silvio geführt wird, meldete 2018 einen Umsatz von 2,43 Milliarden Euro. Bei ProSiebenSat1 liegt der Umsatz bei 2,68 Milliarden Euro. Auch die Kapitalisierung ist ähnlich. Bei den Mailändern beträgt sie 3,39 Milliarden Euro, bei der deutschen Gruppe 3,71 Milliarden. Der TV-Allianz soll auch Mediasets spanische Tochter Mediaset Espana beitreten.
Niederlassung in Niederlanden?
Die neue TV-Allianz könnte eine Niederlassung in den Niederlanden gründen. Damit könnte die neugegründete Gesellschaft das günstige Steuersystem nutzen, berichtete das Blatt.
Nach dem Bruch der Partnerschaft mit dem französischen Medienkonzern Vivendi 2016 sucht die in Mailand notierte Mediaset-Gruppe nach neuen Wegen zu internationalem Wachstum, das dringend notwendig geworden ist, um der Konkurrenz durch Netflix standzuhalten. In der Heimat Italien bekommt Mediaset stark die Konkurrenz des Bezahlsenders Sky Italia zu spüren, der Anfang 2019 die Schwelle von fünf Millionen Kunden überschritten hat.
Kommentare