Jeder dritte Österreicher steigt nie in ein Flugzeug

Jeder dritte Österreicher steigt nie in ein Flugzeug
Der Verkehrsclub Österreich hat erhoben, wie oft die Österreicher ein Flugzeug nutzen.

Ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher steigt nie in ein Flugzeug. Die Hälfte der Bevölkerung ab 16 Jahren fliegt einmal im Jahr oder seltener und eine von sechs Personen mehrmals pro Jahr oder häufiger. "In Österreich ist die Gruppe jener, die nie fliegen, doppelt so groß, wie die Gruppe jener, die häufig fliegen", erläutert Lina Mosshammer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die Expertin fordert für mehr Klimaschutz bessere grenzüberschreitende Bahnverbindungen.

In Zahlen ergab die vom VCÖ beauftragte repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Market folgendes Bild: 34 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren fliegen nie, 14 Prozent fliegen mehrmals im Jahr und zwei Prozent mehrmals im Monat oder häufiger. Die größte Gruppe, 49 Prozent, fliegt einmal im Jahr oder seltener, berichtete der VCÖ am Donnerstag in einer Aussendung.

Die höchsten Anteile von Personen, die nie fliegen, weist die Bevölkerung kleiner Gemeinden und die Generation ab 60 Jahren auf. In den Gemeinden bis 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner geben 41 Prozent an, nie zu fliegen, während es in Wien 26 Prozent sind und in den Landeshauptstädten ohne Wien 22 Prozent. In der Generation 60-Plus fliegen 48 Prozent nie.

Vielflieger = Geschäftsflieger

Vielfliegende haben vor allem viele Geschäftsflüge. Während in der Gruppe der Berufstätigen 28 Prozent nie fliegen, fliegen in der Gruppe der nicht Berufstätigen 43 Prozent nie. "Unternehmen können wesentlich dazu beitragen, dass die Zahl der Geschäftsflüge sinkt", betonte Mosshammer. Zum einen sei dies durch Vorgaben möglich, dass dort, wo es möglich ist, Dienstreisen mit der Bahn zu machen sind und zum anderen, indem Flugreisen durch Videokonferenzen ersetzt werden.

Die Klimabilanz des Flugverkehrs ist schlecht, hielt der VCÖ fest. Neben den hohen CO2-Emissionen kommen zudem noch sogenannte Nicht-CO2-Effekte, die laut Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zwei Drittel der klimaschädlichen Effekte des Flugverkehrs verursachen. Dazu zählen Rußpartikel und Stickoxid-Emissionen, die in großer Höhe ausgestoßen besonders schädliche Wirkung haben. Alternative Treibstoffe würden nicht ausreichen, um den Flugverkehr auf Klimakurs zu bringen. Die Klimakrise sei nur mit weniger Flugverkehr zu meistern. "Und die EU muss endlich die Steuerprivilegien für den Klimasünder Flugverkehr beenden", forderte Mosshammer.

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