IWF warnt vor Abflauen der Konjunkturerholung
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich angesichts der zweiten Corona-Infektionswelle skeptisch zur Entwicklung der Weltwirtschaft gezeigt. Mit härteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie könnte die laufende Erholung der Wirtschaftsleistung nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr an Schwung verlieren, warnten IWF-Experten in einem am Donnerstag in Washington veröffentlichten Bericht. "Die Unsicherheiten und Risiken sind außergewöhnlich hoch", hieß es.
Es seien zwar Fortschritte bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen festzustellen, hieß es in dem Papier, das vor einem Online-Treffen der führenden Industriestaaten (G20) an diesem Wochenende vorgelegt wurde. Im Verlauf der Krise habe sich aber die Kursentwicklung an den Finanzmärkten nach Einschätzung der IWF-Experten von der realen Wirtschaft abgekoppelt. Dies stelle eine "potentielle Bedrohung für die Finanzstabilität dar". Unter anderem hatten die Finanzmärkte in den vergangenen Handelstagen mit zum Teil starken Kursgewinnen auf Fortschritte bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen reagiert.
Der IWF rief Regierungen und Zentralbanken dazu auf, beim Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise nicht nachzulassen. In Europa wird derzeit über ein milliardenschweres Hilfspaket der EU verhandelt, das derzeit von den EU-Staaten Ungarn und Polen blockiert wird. Außerdem gab es zuletzt mehrfach Signale der Europäischen Zentralbank, bei der Zinssitzung im Dezember die Geldpolitik zur Stützung der Wirtschaft noch weiter zu lockern.
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