Eintausend Flüge wegen Streiks in Italien und Belgien ausgefallen

Eintausend Flüge wegen Streiks in Italien und Belgien ausgefallen
In Italien sind mindestens 250.000 Personen betroffen, auch Flüge aus Österreich dürften ausfallen.

Bei dem landesweiten Streik im Flugverkehr in Italien am Samstag sind insgesamt fast tausend Flüge ausgefallen. Die Gewerkschaften, die zu dem Ausstand aufgerufen hatten, verzeichneten im Nachgang außerdem eine fast hundertprozentige Beteiligung der Beschäftigten am Streik, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag berichtete. Gestreikt hatte das Bodenpersonal der Flughäfen, das unter anderem für Abfertigungs- und Check-In-Dienste zuständig ist.

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Allein an den großen Flughäfen Italiens in Rom, Mailand, Neapel sowie Venedig wurden den Angaben nach mehrere hundert Flugverbindungen gestrichen. Rund 250.000 Passagiere waren betroffen. Der Verbraucherschutzverband Codacons gehe wegen der Ausfälle und Verspätungen von einem Schaden in Millionenhöhe aus, meldete Ansa weiter.

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Auch für Reisende aus Österreich wurde der Ausstand zum Hindernis. Zehn Verbindungen - sechs ankommende und vier abfliegende - fielen aus, sagte ein Sprecher des Flughafen Wien am Wochenende zur APA. Betroffen waren die Destinationen Bologna, Venedig, Florenz und Mailand.

Zusätzlich zum Bodenpersonal haben ebenso die Piloten von Malta Air, die in Italien die Ryanair-Flüge steuern, sowie die Piloten und Flugbegleiter der Billigfluggesellschaft Vueling gestreikt. Nach einem Bahnstreik am Donnerstag war dies der zweite große Ausstand in Italien, der zu erheblichen Problemen im öffentlichen Verkehr geführt hatte. Die Streiks trafen das Mittelmeerland mitten in der Hauptreisezeit und während einer Hitzewelle mit hohen Temperaturen.

Streiks bei Ryanair in Belgien

In Belgien fielen aufgrund von Streiks der Ryanair-Piloten mehrere Flüge aus. 120 Flüge vom und zum Flughafen Brüssel-Charleroi seien davon betroffen, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Samstag. Die Piloten fordern demnach, dass ihre Gehälter wieder auf das Niveau vor der Covid-19-Pandemie zurückgeführt werden. In Österreich sind keine Flüge von dem Streik betroffen, sagte ein Ryanair-Sprecher auf APA-Anfrage.

Während der Pandemie hatten die Ryanair-Piloten vorübergehende Gehaltskürzungen akzeptiert, um Europas größte Direktfluggesellschaft Ryanair zu unterstützen. Die Piloten klagten auch über Probleme mit ihren Ruhezeiten, wie belgische Medien berichteten. Nachdem mehrere Treffen zwischen Pilotenvertretern und Ryanair nicht zu einer Lösung des Konflikts geführt hatten, traten 80 Prozent der Ryanair-Piloten an dem Flughafen Brüssel-Charleroi - etwa 50 Kilometer südlich der belgischen Hauptstadt Brüssel - in den Streik. Von den 120 gestrichenen Flügen waren 62 für Samstag und 58 für Sonntag geplant.

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