Insolvente Modekette Jones: Gläubiger segnen Sanierungsplan ab

Insolvente Modekette Jones: Gläubiger segnen Sanierungsplan ab
Es wird von Forderungen in Höhe von 7,92 Millionen Euro auszugehen sein. Zwei Filialen und zwei Teilbereiche wurden geschlossen.

"Der AKV gibt bekannt, dass am heutigen Tag die Mehrheit der Gläubiger dem Sanierungsplan im Insolvenzverfahren Rose Gesellschaft m.b.H. zugestimmt haben. Die Insolvenzschuldnerin betreibt das Traditionsunternehmen Modelabel Jones", heißt es in einer Aussendung. "Der Sanierungsplan wurde in der Tagsatzung angenommen. Die Gläubiger erhalten eine Sanierungsplanquote in Höhe von 20 Prozent, zahlbar wie folgt: sieben Prozent Barquote,sowie je 6,5 Prozent binnen 12 und 24 Monaten.

"Durch die eingeleiteten Maßnahmen der Unternehmensführung, welche eine Änderung der Warenproduktion und Preisstrategie beinhalten, stellt sich die Geschäftsentwicklung aus heutiger Sicht als positiv dar", heißt es vom KSV1870. "So sollen auch die 20 Prozent Sanierungsplanquote aus dem Fortbetrieb des Unternehmens erwirtschaftet werden."

„Der Textileinzelhandel befindet sich im Umbruch und muss weiterhin mit schwierigen Zeiten rechnen. Billiganbieter und Onlinehandel werden das mittlere Preissegment weiter zurückdrängen.“ sagt Insolvenzexperte Stephan Mazal von Creditreform.

Indes wird der Schuldenberg am Ende ordentlich groß sein. Es wird von Forderungen in einer Gesamthöhe von EUR 7,919 Millionen Euro auszugehen sein, bisher wurden lediglich Forderungen in einer Höhe von 6,528 Millionen Euro angemeldet. Rund 2,82 Millionen Forderungen hat laut Creditreform eine Bank angemeldet. Das Unternehmen hat vor allem Schulden bei den Dienstnehmern und Vermietern sowie bei ausländischen Lieferanten. Auch die Finanz fordert 560.000 Euro.

"Es ist jedoch noch mit weiteren Anmeldungen zu rechnen", heißt es vom AKV. Laut Plan sollen 33 Jones-Stores in Eigenregie fortgeführt werden. Aktuell werden laut KSV1870 169 Mitarbeiter in dem Familienunternehmen beschäftigt.

Mit Gerichtsbeschluss vom 9. Dezember 2019 wurden Schließungen angeordnet: Betroffen sind der Store am Standort SCS, Vösendorf, und der Store am Standort Europapark, Salzburg, sowie die Teilbereiche (Lager-) Verkauf und Technische Produktentwicklung in der Zentrale in Wien, Modecenterstrasse 22/A4. Allein bei der Europapark BetriebsgmbH soll Jones mit rund 300.000 Euro in der Kreide stehen.

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