Trendumkehr? Inflation steigt wieder auf 1,9 Prozent
Im November des Vorjahres betrug die Inflation noch 5,3 Prozent, mittlerweile ist sie laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf 1,9 Prozent gesunken.
Und dennoch: Gegenüber dem Oktober-Wert bedeutet das einen leichten Anstieg um 0,1 Prozentpunkte und es steht zu befürchten, dass die Teuerung über die anstehenden Erhöhungen beim Strompreis zumindest im ersten Halbjahr 2025 zurück kommt.
Wifo-Inflationsexperte Josef Baumgartner rechnet im KURIER-Gespräch konkret damit, dass die Teuerungsrate im Jänner rund 2,5 Prozent betragen wird. Er macht dafür vor allem das Auslaufen der Strompreisbremse mit Jahresende verantwortlich. Zusätzlich steigen wie mehrfach berichtet die Netzkosten.
Und obendrein wurde der Zuschlag für die Ökostromförderung im Kampf gegen die Inflation 2022 befristet ausgesetzt – was jetzt ausläuft. Selbiges gilt für die Energieabgabe auf Strom und Gas. Sie steigt wieder auf das frühere höhere Niveau, wenn die Bundesregierung nicht handelt, wenn also politisch nichts passiert, sagt Baumgartner.
Der aktuelle leichte Anstieg der Inflation kommt auch schon von Seiten der Energie- und Spritpreise.
Zur Erklärung: Die Energiepreise steigen zwar noch nicht, sie sinken aber auch nicht mehr so stark wie zuletzt, dadurch nimmt ihr „inflationsdämpfender Beitrag“ ab, wie die Fachleute sagen.
Haupttreiber sind noch immer die Dienstleistungspreise, also vor allem die Preise in der Gastronomie und Hotellerie. Weil 2025 geringere Lohnabschlüsse erwartet werden, dürften auch die Preise im besonders personalintensiven Tourismus zurück gehen. Daher rechnet Baumgartner für die zweite Jahreshälfte 2025 wieder mit einer Inflation von um die zwei Prozent. Die Trendumkehr bei der Teuerung ist also aus heutiger Sicht nicht von besonders langer Dauer.
Unter Euro-Schnitt
Im Euro-Vergleich sieht es für Österreich günstig aus. Auch in etlichen anderen Euro-Ländern wie Frankreich, Italien oder Deutschland ist die Inflation wieder gestiegen, sodass der Euro-Durchschnitt im November auf 2,3 Prozent geklettert ist. In Österreich steht der relevante Harmonisierte Verbraucherpreisindex bei 2,0 Prozent.
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