Preise in Österreich steigen stark: Wofür wir mehr zahlen müssen

Symbolbild: Geldscheine, die neben Lebensmitteln - unter anderem Eier, Butter und Brot - liegen.
Die Inflation liegt bei 3,6 Prozent. Zu den größten Preistreibern zählten weiterhin die Gastronomie sowie Energie. Im Euroraum sieht das deutlich besser aus.

Zusammenfassung

  • Die Inflation lag im Juli bei 3,6 Prozent, angetrieben vor allem durch Gastronomie und Energie, insbesondere Strom.
  • Preise für Restaurants und Hotels stiegen um 5,8 Prozent, für Wohnung, Wasser und Energie um 5,7 Prozent, und für Nahrungsmittel um 5,2 Prozent.
  • Bekleidung und Schuhe wirkten inflationsdämpfend, während Freizeit, Kultur und verschiedene Dienstleistungen teurer wurden.

Die Verbraucherpreise sind heuer im Juli mit 3,6 Prozent auf Jahressicht stärker gestiegen, als in der Schnellschätzung der Statistik Austria angenommen: Hier ging sie von 3,5 Prozent aus, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Einen Preisauftrieb verzeichnete die Statistik Austria bei Nahrungsmitteln und bei Verwaltungsgebühren. Zu den größten Preistreibern zählten jedoch weiterhin die Gastronomie sowie Energie - und hier vor allem der Strom.

Die Kosten für Restaurants und Hotels stiegen im Schnitt um 5,8 Prozent. Für Wohnung, Wasser und Energie mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher um 5,7 Prozent mehr bezahlen, während die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 5,2 Prozent stiegen. Verschiedene Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Jahresabstand um 4,7 Prozent.

Für Freizeit und Kultur mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Hier stiegen die Preise um 3,9 Prozent. Mit einem Anstieg um 0,3 Prozent war der Preisanstieg für Verkehr durchaus moderat. Bekleidung und Schuhe wirkten sich hingegen inflationsdämpfend aus - wenn auch nicht mehr so stark wie zuvor. Die Preise für diese Produkte gaben um 0,2 Prozent nach.

Inflation im Euroraum auf EZB-Zielmarke

Die Inflation in der Eurozone verharrt indes auf der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent. Die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft lag im Juli wie schon im Juni auf diesem Niveau, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte und damit eine erste Schätzung von Anfang August bestätigte. Die Euro-Notenbank strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Dieses Niveau erachtet sie als optimal für die Konjunktur im Währungsraum.

Dienstleistungen verteuerten sich im Juli um 3,2 Prozent, nach 3,3 Prozent im Juni. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak nahmen im Juli um 3,3 Prozent zu, nach 3,1 Prozent im Juni. Die Energiepreise gingen hingegen im Juli um 2,4 Prozent zurück, nach einem Minus von 2,6 Prozent im Monat davor. Die Kerninflation, bei der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert sind, lag wie im Juni bei 2,3 Prozent. Die Währungshüter der EZB haben dieses Maß besonders im Blick, da es zugrundeliegende Inflationstrends gut widerspiegelt.

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