Inflation: Höchster Wert seit Mai 2024, Arbeitslosigkeit klettert um 7,8%

Inflation: Höchster Wert seit Mai 2024, Arbeitslosigkeit klettert um 7,8%
Die Inflationsrate für Juni 2025 beträgt voraussichtlich 3,3 Prozent. Deutlicher Preisschub bei Energie und Lebensmitteln.

Zusammenfassung

  • Die Inflationsrate im Juni 2025 liegt bei 3,3 Prozent, dem höchsten Stand seit Mai 2024, getrieben durch steigende Energie- und Lebensmittelpreise.
  • Die Arbeitslosenzahl in Österreich stieg im Juni 2025 um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 364.419 Personen.
  • Die Kerninflation betrug im Juni 2025 3,1 Prozent, während die Beschäftigungszahl um 5.000 im Vergleich zum Vorjahr sank.

Die Inflationsrate lag im Juni 2025 einer ersten Schätzung zufolge bei 3,3 Prozenz, nach 3,0 Prozent im Mai. "Das ist der höchste Wert seit Mai 2024", vermeldet die Statistik Austria am Dienstag. 

Der Anstieg sei überwiegend dem Bereich Energie zuzuschreiben, da die Treibstoffpreise deutlich weniger preisdämpfend wirkten als zuletzt. Auch der Bereich Nahrungsmittel, Tabak und Alkohol entwickle sich mit einem Plus von 4,4 Prozent dynamischer als im Vormonat. "Dennoch hatten die Dienstleistungen mit einer annähernd konstanten Teuerung von plus 4,3 Prozent weiterhin den größten Einfluss auf die Inflation", heißt es.

Verlauf der Inflation

Kerninflation im Juni bei Plus 3,1 Prozent

Industriegüter verteuerten sich mit einem Plus von 0,9 Prozent vergleichsweise geringfügig, heißt es. "Die sogenannte Kerninflation, die die Bereiche Dienstleistungen und Industriegüter umfasst, betrug im Juni 3,1 Prozent“, so Thomas Burg, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria. 

Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) liegt laut der Schnellschätzung bei 3,2 Prozent.

Beschäftigung sinkt

Die schwache Wirtschaftsentwicklung lässt weiter die Arbeitslosenzahlen steigen. Ende Juni waren 364.419 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 288.545 arbeitslos und 75.874 in Schulungsmaßnahmen des AMS. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 7,8 Prozent bzw. 26.368 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent.

"Diese Entwicklungen unterstreichen die Relevanz und Notwendigkeit aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren", so Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) in einer Aussendung am Dienstag. Der AMS-Verwaltungsrat habe vor Kurzem beschlossen, das AMS-Förderbudget "noch 2025 um plus 40 Millionen Euro anzuheben".

Die Wirtschaftsforscher von IHS und Wifo haben zuletzt ihre Prognose für Österreichs Wirtschaft nach oben revidiert und erwarten heuer nun kein drittes Rezessionsjahr mehr. "Auch wenn Wirtschaftsforschung und Industrie einen ersten Silberstreif einer Konjunkturerholung am Horizont erkennen wollen, noch sinkt die Beschäftigung und seit April 2023 steigt die Arbeitslosigkeit in Österreich deutlich", kommentierte der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf, die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der unselbstständigen Beschäftigungsverhältnisse für Juni 2025 belief sich laut vorläufiger Prognose des Arbeitsministeriums und des AMS auf 3,982 Millionen und damit um 5.000 weniger als im Juni 2024. 

Warenherstellung besonders vom Anstieg betroffen

Besonders vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren laut AMS im Branchenvergleich einmal mehr die Warenherstellung sowie die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg. Den größten prozentuellen Anstieg bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung gab es Ende Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat im Gesundheits- und Sozialwesen (+13,6 Prozent) und in der Warenerzeugung/Industrie (+13,2 Prozent).

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