„Die Wahl der Zaunhöhe und des Materials ist sowohl eine Frage des persönlichen Geschmacks als auch von gesetzlichen Vorgaben, geländespezifischen Anforderungen und nicht zuletzt von der Nachbarschaftssituation abhängig“, sagt Einfriedungsexperte Björn Diewald vom burgenländischen Unternehmen Brix Zaun+ Tor.
So gibt es in den meisten Regionen klare Richtlinien, wie hoch ein Zaun entlang der Grundstücksgrenze sein darf. Symbolische Zäune, die nur zur Kennzeichnung des Grundstücks dienen, sind oft bloß 40 bis 90 Zentimeter hoch, während eine Sichtschutzeinfriedung 170 bis 200 Zentimeter, in Wien und Kärnten gar 250 Zentimeter (einschließlich Stützmauer), erreichen darf.
Aber Achtung: Zäune entlang von Straßen, also öffentlicher Fläche, dürfen, je nach Bundesland, oft nicht höher als 150 Zentimeter sein (in Burgenland gilt Sockel bis 60 Zentimeter und durchschaubare Einfriedung des Vorgartens bis 90 Zentimeter). Hinsichtlich individuell erlaubter Höhe und Gestaltung ist es also ratsam, sich bei der Baubehörde vorab zu informieren. Auf alle Fälle sind Zäune bis zu einer Höhe von zwei Metern (in Kärnten und Wien bis zu 2,5 Metern) zwar anzeige-, aber nicht bewilligungspflichtig. Weder einer Baubewilligung noch einer -anzeige bedürfen Einfriedungen bis zu einer Höhe von insgesamt 1,50 Metern (in Vorarlberg bis zu 1,80 Metern).
Und dann gibt es noch das Nachbarschaftsrecht
Dieses sieht vor, dass auf der rechten Seite des Grundstücks – von der Straße aus gesehen – eine Abgrenzung vorhanden sein muss, um es vom Nachbarn zu separieren. Was die hintere Grundstücksgrenze anlangt, gibt es keine expliziten Vorschriften, sodass hier meist einvernehmlich zwischen den Nachbarn entschieden wird. Gehören Zäune beiden Nachbarn, teilen sich auch beide Parteien nicht nur die Kosten für die Errichtung, sondern auch die für die Instandhaltung.
Bei der Materialauswahl gibt es heute ein breites Angebot – von Aluminium bis zum Holz, von Vinyl, Metall, Glas bis zu Steingabione und Cortenstahl. „Jedes Material bietet Vor- und Nachteile“, so Günther Baumhackl von H+S Zauntechnik. „Aluminium- bzw. nachhaltige Sichtschutzzäune aus Verbundstoff in verschiedenen Farben werden derzeit bevorzugt. Ebenso erhöht sich die Nachfrage nach Gitterzäunen, vor allem Doppelstabmatten, da diese kostengünstig, vielfältig einsetzbar und einfach zu montieren sind“.
Bei Aluminiumvarianten liegen Modelle mit horizontalen Stäben und Lamellen im Trend. „Die Montage ist einfach, da alle Zaunelemente und Tore montagefertig aus dem Werk geliefert werden“, erklärt Björn Diewald. Unabhängig vom Material benötigt jeder Zaun stabile Steher: „Die Zaunelemente können auf Mauer- oder auf Alusäulen montiert werden. Letztere werden einbetoniert, gedübelt oder auf Konsolen befestigt.“
Wichtig sei, so Zaun-Profi Baumhackl, „dass das Grundmaterial ordnungsgemäß vorbehandelt ist, etwa durch Verzinkung oder Pulverbeschichtung und ausreichende Materialstärke hat“. Bei der Montage sollte man darauf achteten, „die Säulen entsprechend der Frosttiefe fachgerecht einzubetonieren bzw. dass bei einer Verbauung auf Betonsockel hochwertige Befestigungsprodukte verwendet werden“.
Von Material, Zaunhöhe und -länge, Geländebeschaffenheit und Montageaufwand hängen die Kosten ab. Günther Baumhackl: „Es gibt spezielle Zauntypen, die sich zur Selbstmontage eignen, während bei anderen eine Installation durch Fachleute empfehlenswert ist.“ Für jeden Budget gibt es den passenden Zaun. - Susanna Sklenar
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