Wilder als gedacht: Wiens Bewohner unterstützen Naturwucher in der Stadt

Wilde Blumenwiese
Blumenwiese statt Rasenteppich: Laut BOKU-Studie wollen Wiener wieder mehr Wildnis in der Stadt.

Ein gutes Signal für die Zukunft unserer Städte: Eine neue Studie der BOKU University zeigt, dass die Mehrheit der Wiener der Entwicklung von städtischen Grünflächen hin zu wilder, sich selbst entfaltender Natur positiv gegenübersteht. Das Forschungsteam hat erstmals untersucht, wie die lokale Bevölkerung auf unterschiedliche Formen von Urban Rewilding in ihren Wohnvierteln reagieren würde und welche Faktoren ihre Haltung besonders beeinflussen.

Die Ergebnisse der Befragung sind deutlich: Urbane Renaturierungsprojekte, die zur Entstehung von wilden Stadtwäldern oder Wildblumenwiesen führen, werden von einem Großteil der Wiener Bevölkerung positiv aufgenommen. Dies ist bemerkenswert, da es bei früheren Untersuchungen eine Präferenz für gepflegte Grünflächen gab.

mowing the lawn. A perspective of green grass cut strip. Selective focus

In vielen Städten gilt die sorgfältig gepflegte Grünfläche als Standard. 

Je älter desto aufgeschlossener

Im Detail: Wer bereits urbane Wildnisflächen zur Erholung nutzt – etwa zum Spazierengehen oder Naturbeobachten – bewertet neue Projekte deutlich positiver. Junge Erwachsene (15–24 Jahre) zeigen eine signifikant geringere Akzeptanz, während ältere Befragte (55–75 Jahre) fast dreimal so häufig zustimmen. Menschen, die ihre Wohnviertel als vernachlässigt wahrnehmen, äußern tendenziell weniger Zustimmung.

Wilde Naturflächen mit spontaner Vegetation und verwilderten Strukturen können erhebliche ökologische und gesundheitliche Vorteile bieten: Sie steigern die Biodiversität, verbessern das Mikroklima und bietet den Städtern vielfältige Naturerfahrungen.

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