Christkind oder Santa Claus? Es gibt viele unterschiedliche Traditionen und Bräuche für das Fest der Liebe. Prominente wie Caroline Athanasiadis und Thomas Brezina erzählen, wie sie Weihnachten feiern.
Wenn das Glöckchen klingelt, dann hat das Christkind die Geschenke gebracht. Weihnachten ist in Österreich ein typisches Familienfest, zu dem oft mehrere Generationen zusammenkommen. Es gilt als Fest der Liebe und Besinnlichkeit. Dabei versammeln sich die Menschen am 24. Dezember um einen geschmückten Christbaum, der mit Kerzen beleuchtet ist und unter dem Weihnachtsgeschenke liegen.
Jede Familie hat ihre Rituale
Jede Familie hat im Laufe der Zeit ihre eigenen Rituale entwickelt, den Abend gemeinsam zu erleben. Wie zum Beispiel das traditionelle Weihnachtsmenü – die Bandbreite reicht vom Karpfen bis zur einfachen Würstelsuppe. Auch der Besuch der Christmette gehört für viele in unserem Land dazu. Das traditionelle Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ darf nicht fehlen. Die Österreicher lieben Traditionen, Rituale und Bräuche. Sie wurden im Laufe von Jahrzehnten oder oft sogar Jahrhunderten bewahrt und weitergegeben.
Wie wird in anderen Länder gefeiert?
Aber wie sieht es in anderen Ländern aus, wie wird dort Weihnachten gefeiert? Welche Traditionen werden in anderen Kulturen gepflegt und welche fremden Bräuche haben auch hierzulande Einzug gehalten? Wir haben uns rund um die Welt umgesehen, was zu dieser Jahreszeit in den Häusern und Wohnungen passiert und welche Rituale dabei nicht fehlen dürfen.
USA
In den USA bringt etwa Santa Claus und nicht das Christkind die Geschenke. Der Legende nach klettert Santa Claus in der Nacht auf den 25. Dezember durch den Kamin, um die Socken mit Gold zu füllen. Deshalb hängen amerikanische Kinder am Weihnachtsabend Socken an den Kaminsims. Sie sehen ein wenig wie Stiefel aus, sind meist üppig verziert und tragen den Vornamen des jeweiligen Familienmitglieds. Zudem werden Kekse und ein Glas Milch für Santa bereitgestellt.
Vier Promis erzählen, wie sie Weihnachten feiern
Von Kabarettistin Caroline Athanasiadis bis Autor Thomas Brezina: Auch Prominente, deren familiäre Wurzeln nicht in Österreich liegen oder die vielleicht der Liebe wegen andere Bräuche übernommen haben, erzählen uns, wie sie heuer Weihnachten feiern und wie ihre Wohnräume geschmückt werden.
Spanien
In Spanien wird das Heim mit einer Krippe statt mit einem Weihnachtsbaum geschmückt. Viele Spanier begnügen sich nicht mit einer einfachen Krippe, bestehend aus einer ärmlichen Hütte und der Heiligen Familie. Vielmehr holen sie eine Truhe mit Häusern, Bäumen, Figuren von Menschen und Tieren aus dem Keller, aus denen eine ganze Krippenstadt entsteht.
Griechenland
Kabarettistin Caroline Athanasiadis erzählt: „Wir feiern heuer mit der ganzen Familie und es kommen erstmals griechische Verwandte nach Wien auf Besuch an Heiligabend. Es wird laut und es wird viel gegessen. Das ist bei den Griechen das ganze Jahr über bei Festlichkeiten üblich. Ich werde zum ersten Mal Kourabiedes selbst backen, das ist ein ganz typisches Weihnachtsgebäck, die unseren Vanillekipferl ähneln. Außerdem wird gesungen und bis in die Nacht hinein in Erinnerungen geschwelgt.“
Dänemark
Etwas, das in Skandinavien weit verbreitet ist: Der gemeinsame Medienkonsum an Weihnachten. In Dänemark etwa schauen viele Familien am Nachmittag gemeinsam das Weihnachtsfernsehprogramm. Nach dem Festmahl am Abend singt man Weihnachtslieder und tanzt Hand in Hand um den geschmückten Weihnachtsbaum.
Da es in Grönland im Winter für viele Stunden komplett dunkel ist, erstrahlt die Weihnachtsdekoration umso heller. Die Wohnhäuser werden mit leuchtenden, orangeroten Sternen dekoriert, die bis zum 6. Jänner in den Fenstern bleiben. Bis dahin begrüßt man sich auch mit „Juullimi Pilluarit“ („Fröhliche Weihnachten“).
Großbritannien
So feiert Autor Thomas Brezina Weihnachten: „Wir feiern fröhliche Weihnachten in Wien mit einem hohen Weihnachtsbaum, um den wir auch tanzen. Diesen Brauch habe ich aus dem Lieblingsbuch meiner Kindheit „Die Kinder aus Bullerbü“. Aus London bringen wir immer Mince Pies, kleine Törtchen mit einer saftigen Füllung aus getrockneten Früchten, Nüssen und Gewürzen. Unser Hund Joppy bekommt jedes Jahr ein neues Spielzeug und holt sich sein Päckchen unter dem Baum, weil er es erschnuppern kann. Am 25. Dezember gibt es dann den traditionellen Weihnachtstruthahn mit sieben Beilagen, zu dem wir Gäste einladen.“
In Polen wird am Weihnachtsabend der Tradition nach immer ein Gedeck mehr aufgelegt. Der Weihnachtsbrauch soll einerseits an die Seelen der Verstorbenen erinnern. Gleichzeitig soll das Tischgedeck für einen unerwarteten Gast bereitstehen. Es ist eine wundervolle Art, um die polnische Gastfreundschaft zum Ausdruck zu bringen.
Russland
Opernsängerin Natalia Ushakova erzählt von Bräuchen in ihrem Heimatland: „Die Tische sind in Russland mit zwölf verschiedenen Speisen gedeckt und unter der Tischdecke legt man ein bisschen Heu als Glücksbringer und zum Gedenken an Jesus Geburt. Unter dem Tisch legt man allerlei Gegenstände aus Eisen und wer sie mit seinen Füßen berührt, dem widerfährt große Gesundheit im kommenden Jahr. Auf die Tischecken legt man Münzen für Reichtum.“
Finnland
Wichtig für eine finnische Weihnacht ist – wie könnte es anders sein – der Saunagang. Am Heiligen Abend lässt die ganze Familie die Hüllen fallen und genießt bei feuchtwarmen 90 Grad Celsius die Wärme. Beim Schwitzen sollten Kinder die Augen offenhalten: Hier wohnt nämlich auch ein Saunaelf, der vor Feuer und anderem Schaden beschützen soll.
Norwegen
In Norwegen bedeutet Weihnachten, dass man Wischmopps und Besen versteckt – nicht, weil die Leute nicht sauber machen wollen, sondern weil Norweger etwas abergläubisch sind und böse Geister, die in dieser Nacht auf die Erde zurückkehren, davon abhalten wollen, die Besen zu stehlen und damit auf Spritztour am Weihnachtshimmel zu gehen.
Italien
Motorsportexpertin Corinna Kamper und Profitänzer Danilo Campisi haben sich in der letzten Dancing-Stars-Staffel germeinsam in die Finalshow getanzt. Heuer feiern sie zum ersten Mal gemeinsam Weihnachten. Danilo: „Italien und Weihnachten sind untrennbar mit kulinarischem Genuss verbunden. Da es Corinnas erstes Weihnachtsfest auf italienische Art ist, werde ich sowohl einen Panettone als auch eine Pandora mitbringen. Der Panettone zeichnet sich durch seinen luftig-leichten Hefeteig aus, die Pandora ist von einem intensiven Vanillegeschmack geprägt.“
Corinna: „Mein Weihnachten wird dieses Jahr etwas anders sein, da ich zum ersten Mal am Spendentelefon für "Licht ins Dunkel" sitzen werde. Bei uns ist es Tradition, zu Weihnachten klassische Fondue zu genießen. Eine Tradition, die ich liebevoll pflege.“
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