Ab 2027 Pflicht: Smarte Energiezähler in allen Wohnungen

Probenentnahme aus einer Wasserleitung.
Bewohner bekommen so Einblicke in den Energieverbrauch und die Wasserqualität.

Der Gesetzgeber schreibt in der Energieeffizienzrichtlinie vor, dass alle Wohnungen ab Jänner 2027 mit fernablesbaren Geräten ausgestattet sein müssen. Das Ziel ist, den Energieverbrauch mit digitalen Systemen zu senken. Unter anderem Firmen wie Techem sind Servicepartner für Immobilienbesitzer und Hausverwaltungen und stattet Gebäude mit moderner Gerätetechnologie, Mess- und Wassertechnik aus. 

Dabei geht es vor allem um fernablesbare Geräte. „Es muss niemand mehr in die Wohnung hinein“, so Karl Moll, Geschäftsführer Techem Messtechnik, über einen der großen Vorteile durch fernablesbare Geräte. So zeigt der Heizkostenverteiler am Heizkörper Verbrauchseinheiten an, die Ablesung erfolgt per Funk und das Verbrauchsmonitoring in Echtzeit. So können Mieter am Handy sehen, wie viel sie diesen Monat verbraucht haben, im Vergleich zum vergangenen Monat.

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„Nur wenn die Bewohner den Verbrauch kennen, können sie etwas ändern. Durch diese Sensibilisierung der Bewohner kann rund 15 Prozent Energie eingespart werden“, so Moll. Die Energieeffizienzrichtlinie schreibt vor, dass in Wohnungen, die bereits mit fernablesbaren Geräten ausgestattet sind, die Verbrauchsinformation Bewohnern seit 2022 monatlich zur Verfügung gestellt werden muss. „Man kann sich mit dem Durchschnittsverbrauch der Wohnanlage messen“, so Moll.

 Theoretisch kann die Arbeit, die Techem als Dienstleistung anbietet, vom Hausbesitzer selbst gemacht werden. „Wir verdienen dadurch, dass die Zähler vermietet werden, weil sie alle fünf Jahre ausgetauscht werden müssen. Hinzu kommt die jährliche Dienstleistung“, erklärt Moll.

Das Unternehmen betreut aktuell 12.000 Anlagen alleine im Bereich Wassertechnik, so Zoran Jelen, Geschäftsführer Techem Wassertechnik. „Wir schauen uns das Heizungswasser an. Zehn bis zwölf Prozent der Proben zeigen, dass Handlungsbedarf gegeben ist“, so Jelen. Das Unternehmen betreibt ein Labor in Wels, das die Proben auswertet. Vor allem Hausverwaltungen beauftragen Firmen mit der Dienstleistung. 

Kalkablagerungen 

Eisen und Kalk lagert sich an Wasserleitungen und im Heizungskreislauf ab, dies erhöht den Energieverbrauch um zehn bis 20 Prozent. Außerdem verringere sich der Lebenszyklus bei verschlammten Systemen. Ein weiteres Problem: Legionellen. „Optimale Wachstumsbedingungen haben die Bakterien zwischen 35 und 45 Wassertemperatur, besonders in Rohrleitungen, die lange nicht benutzt wurden“. Etwa wie in einem Ferienhaus. Das Unternehmen hat für Installateure ein Analyse-Kit entwickelt, in fünf Tagen liege das Ergebnis vor. Thema Kalk: „Wir bereiten das Wasser auf, enthärten es. Das herkömmliche Verfahren funktioniert mit Salz. Doch es gibt auch einen chemiefreien Kalkschutz“, so Jelen, Stichwort Watercryst: „Diese Technologie wollen wir als Standard einführen.“

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