Die 15-Minuten-Stadt: Wie Städteplanung unsere Gesundheit beeinflusst

Fußgänger am Zebrastreifen in Wiener City
Wie stark Städte die Mobilität von Menschen prägen, hat jetzt eine US-Studie herausgefunden. Und wie die 15-Minuten-Stadt zum Gehen motiviert.

Mal eben zum Bäcker gehen, durch den Park spazieren oder abends ins Kino: Die Struktur von Städten beeinflusst direkt, wie viel die Bewohner einer Stadt zu Fuß gehen – und damit auch die Gesundheit der Menschen. Das belegt erstmals die Analyse von App-basierten Bewegungsdaten von Menschen in US-Städten durch das Team um Tim Althoff von der University of Washington in Seattle. Wichtig sei, die Erreichbarkeit etwa von Geschäften, Ärzten, Gastronomie, Schulen, Freizeiteinrichtungen und Parks. Dies müsse man bei der Raumplanung stärker berücksichtigen, so Althoff. 
Als gehfreundlichste Stadt entpuppte sich New York City. Demnach gingen jene Teilnehmer, die aus wenig gehfreundlichen Städten nach New York City zogen, im Mittel 1.400 Schritte pro Tage mehr – sie steigerten ihr durchschnittliches Pensum von 5.600 auf 7.000. Im gleichen Maße nahm die Zahl der Schritte bei jenen Menschen ab, die umgekehrt von der Metropole wegzogen.

A woman seen running across the street in New York during a busy work day

Ergebnis der Studie: New York gehört zu den gehfreundlichsten Städten der USA.

Angestrebt: die Stadt der kurzen Wege 

Aus Frankreich stammt das Konzept der Stadt der kurzen Wege – auch 15-Minuten-Stadt genannt: Demzufolge sollten alle wichtigen Orte für den täglichen Bedarf binnen 15 Minuten zu Fuß oder per Rad erreichbar sein. In der Seestadt Aspern in Wien-Donaustadt wurde diese Idee von Anfang an verfolgt. Ein Mobilitätsmix aus 40 Prozent öffentlicher Verkehr, 40 Prozent Radfahren und Gehen und nur 20 Prozent Autoverkehr wird angestrebt. Um das Leben seiner Bürger nachhaltiger und komfortabler zu gestalten, strebt Wien im Rahmen der „Smart Klima City Strategie“ die Umsetzung der 15-Minuten-Stadt an. 

Mit dem „Masterplan Gehen“ will Salzburg die Innenstadt für Fußgänger attraktiver und sicherer gestalten. Mehrere Begegnungszonen, breitere Gehwege und schnellere Fußgängerampeln sind Teil des Projekts. Auch in Linz wird das Gehen als nachhaltige Mobilitätsform gefördert. Im Juni wurde der „Masterplan Gehen“ durch den Gemeinderat beschlossen.

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