Hommage an Salzburger Renaissancehöfe

Mozarteum von außen
Das neue Mozarteum am Salzburger Kurgarten ist eröffnet. Der Neubau der Universität verbindet Tradition, Technologie und Stadtleben.

Mit dem Neubau der Universität Mozarteum am Kurgarten (UMAK) ist in Salzburg ein Kulturort entstanden, der Vergangenheit und Zukunft architektonisch vereint. Das von Berger Parkkinen + entworfene Gebäude erweitert das Ensemble aus Paracelsus-Bad, Kurhaus und Kurgarten um einen modernen Bildungscampus mit internationaler Ausstrahlung. „Das UMAK bedient sich sowohl in der Materialität als auch in der Baukörperausformung einer klar zeitgenössischen Architektursprache“, erklärt Architekt Alfred Berger. „Die Bezüge zur reichen Salzburger Architektur entstehen aus der Maßstäblichkeit und der respektvollen Weiterführung der städtebaulichen Struktur der Schwarzstraße und des Kurgartens. Darüber hinaus kann das viergeschoßige Atrium als Hommage an die Salzburger Renaissancehöfe gelesen werden.“ Das Atrium verbindet alle Ebenen und schafft Transparenz zwischen Öffentlichkeit und Lehre.

Atrium im Mozarteum

Das Atrium mit Oberlicht verbindet alle Ebenen und vermittelt Transparenz. 

Effekte von Licht und Schatten

Die geschlossene Keramikfassade greift Farbe und Proportionen des benachbarten Paracelsus Bads auf, interpretiert diese jedoch neu. „Die besondere Struktur des Materials erzeugt sehr lebendige Effekte von Licht und Schatten“, so Berger. „Während das gläserne Hauptgeschoß der Schwimmebene beim Bad die Fassade durchbricht, öffnet sich das UMAK über die großen Fenster der Proberäume zum Park, um die vielfältige musikalische Tätigkeit der einzelnen Musiker nach außen zu tragen.“ 

Neben den klassischen Lehr- und Übungsbereichen entsteht ein X-Reality-Lab, das in Österreich einzigartig ist. Vizerektor für Innovation Christopher Lindinger beschreibt das Konzept wie folgt: „Zentrales Ziel ist der Aufbau des neuen Studiums Immersive Arts and Digital Narrative, das ab Herbst 2026 startet und eng mit dem X-Reality-Lab verbunden sein wird. Dabei dient das Labor zugleich als Aufführungsort und Forschungsinfrastruktur und bildet damit die Grundlage für die Lehre.“

Licht von oben trifft auf das Klavier

Licht von oben trifft auf das Klavier.

Für eine lange Nutzung geplant 

Punkto Nachhaltigkeit will das Projekt Maßstäbe setzen. „Die klare Struktur ermöglicht spätere Anpassungen, um eine lange Nutzungsperspektive zu gewährleisten, wie auch die hochwertigen Materialien“, so Architekt Berger. Der Erhalt der hundertjährigen Platanen vor dem Gebäude, die kompakte Bauweise und die energieoptimierte Gebäudehülle tragen zur Langlebigkeit bei.

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