Die Zeit zwischen den Jahren nutzen viele, um die Wohnräume zu reinigen und mit einem Räucher-Ritual Platz für neue Energie zu schaffen. Was man zum Räuchern braucht.
Wenn der Weihnachtsrummel vorbei ist, wird es meist ruhig in den Häusern und Wohnungen. Die Geschenke sind ausgepackt, die Kekse aufgegessen und die Familie wieder abgereist. Jetzt beginnt die Zeit des Abschließens und Loslassens: Das alte Jahr geht bald zu Ende, was wird das neue bringen? Der Brauch des Räucherns hat in vielen Haushalten während der Raunächte (beginnend ab dem 25. Dezember bis 6. Jänner) noch immer Tradition. Der Rauch soll die Luft und Energie in den Räumen reinigen, Platz für Neues schaffen und für Harmonie sorgen. In jedem Fall ist es eine gewisse Form der Achtsamkeit, sich selbst und dem Zuhause gegenüber: „In einer Welt von „schneller, höher, weiter“ macht es Sinn, sich mit Ritualen wie dem Räuchern einen Moment der Ruhe, des Innehaltens zu schenken“, sind Bianca und Lukas Herndl überzeugt, die vor drei Jahren den Onlineshop hey-mindful.at gegründet haben.
Das junge Ehepaar aus der Steiermark beschäftigt sich schon lange mit Meditationen und Ritualen. Während der Pandemie begannen die beiden, das zum Business zu machen. Sie stellen Räuchermischungen und Kerzen her. „Das Räuchern beschränkt sich nicht nur auf die Raunächte, sondern kann vielfach eingesetzt werden: Ob als spirituelles Ritual, während Meditationen oder zur Reinigung von Räumen und Energien: Räuchern hilft uns dabei, einen Moment der Achtsamkeit zu schenken, zu erden und die Hektik des Alltags hinter uns zu lassen.“
Für das Ritual empfehlen die Experten: „Wir finden es schön, sich vor dem Räuchern eine Intention zu setzen, was man damit erreichen möchte. Die Wohnung, das Haus energetisch zu reinigen und vor schlechten Energien oder altertümlich vor bösen Geistern zu schützen? Möchte ich mich mental auf eine Meditation vorbereiten?“
Zum Räuchern selbst braucht es nicht viel: Kräuter, Harze oder Hölzer und etwas Feuer. „Besonders beliebt zur schnellen energetischen Reinigung von Räumen sind dabei Räucherbündel wie weißer Salbei Smudge Sticks oder Hölzer wie Palo Santo („heiliges Holz“). Diese werden ohne weiteres Zubehör einfach angezündet, ausgeblasen und der Rauch im Raum verteilt. Danach kräftig lüften. Ganz klassisch und vielen bekannt sind auch Räucherstäbchen.“
Um mit Räuchermischungen aus Kräutern und/oder Harzen zu räuchern, eignen sich Räucherschalen aus Stein, Ton oder Keramik und Räucherstövchen, wichtig ist nur, dass die Schale feuerfest ist. Man kann fertige Kräutermischungen kaufen, auch hey mindful bietet verschiedene in Bio-Qualität an.
Oder man verwendet, was der Küchenschrank hergibt: getrocknete Kamille (wirkt ausgleichend und harmonisierend), Wacholderbeeren (reinigen und sorgen für innere Stabilität), Lavendel (beruhigt und sorgt für einen klaren Geist), Rosmarin (wirkt heilend), Minze (belebt) und Lorbeer (sorgt für frische Ideen). Mit dem rauchenden Gefäß geht man von Raum zu Raum, eine Feder hilft, den Rauch zu verteilen. Wer möchte, kann jeden Raum mit individuellen Kräutern räuchern. Bianca Herndl empfiehlt, dem Prozess einen Abschluss zu geben: „Nach dem Ritual sollte man sich kurz Zeit nehmen, in sich gehen und das Räuchern nachwirken lassen. Hat sich für mich etwas verändert? Oft hilft es, diese Gedanken in einem Tagebuch festzuhalten.“
So geht's:
1. Räucherkohle mit einer Zange festhalten und anzünden
2. Warten, bis sich auf der Räucherkohle eine graue Ascheschicht gebildet hat (kann bis zu 10 Minuten dauern) und getrocknetes Pflanzenmaterial oder Harz auflegen
3. Den Raum mit der Räucherschale abgehen und den Rauch (zum Beispiel mit einer Feder) verteilen
4. Gut lüften, damit die negativen Energien entweichen können
Kommentare