Allergie bis Ernteverlust: Eingeschleppte Pflanzen als Herausforderung

Eine Hand hält einen Trieb der Ambrosie in der Hand.
Die Zahl der Neophyten steigt. Einige Pflanzen verursachen große Probleme, dass an Lösungen gegen die Verbreitung geforscht wird.

Zusammenfassung

  • Die Zahl invasiver Pflanzenarten (Neophyten) in Österreich steigt, begünstigt durch höhere Temperaturen.
  • Neophyten wie Ragweed und Götterbaum verursachen gesundheitliche, landwirtschaftliche und ökologische Probleme.

n Österreich wachsen mittlerweile mehr als 1.600 Pflanzenarten, die aus anderen Regionen der Welt stammen. Das belegt die neue Neophyten-Checkliste der Universität Wien. Laut Fachleuten sind vor allem die steigenden Temperaturen eine der Ursachen, warum sich die gebietsfremden Pflanzen hierzulande wohlfühlen fühlen.

Ragweed und Götterbaum gehören zu den bekanntesten Neophyten in Österreich. Ragweed stammt ursprünglich aus Nordamerika, der Götterbaum aus Asien – trotzdem breiten sich die Arten in Österreich aus. Das verursacht mehrere Probleme. Viele Neophyten schaden der Gesundheit, andere der Land- und Forstwirtschaft, sie alle der Artenvielfalt.

Ein lebendiger Blauglockenbaum, der seine großen, grünen Blätter im Sonnenlicht zeigt. Ideal für Naturliebhaber und Landschaftsfotografie.

Blauglockenbaum (Paulownia) 

Ragweed löst zum Beispiel allergische Reaktionen und Asthmaanfälle aus. Giftige Stechäpfel machen als Ackerunkraut ganze Ernten unbrauchbar. Einige der Neophyten erschweren den Alltag von Allergikern, wie etwa auch das Ragweed und der Götterbaum. Viele eingeschleppte Pflanzenarten hindern heimische Pflanzen am Wachsen – oder verdrängen sie gar. Hinzu kommt, dass dieser Arten der heimischen Tierwelt nicht von Nutzen sind: dort wird kein Blütenstaub gesammelt, es gibt kein Nahrungsangebot für Insekten.

Tipps für den eigenen Garten

Wie man persönlich etwas gegen die Verbreitung der Neophyten tun kann? Hobbygärtner können bei der Auswahl von Bäumen, Sträuchern und Blumen für Garten, Terrasse und Balkon bewusst auf regionale Arten setzen. Welche das sind, erfährt man in Baumschulen des Vertrauens – oder etwa auch beim Heckentag der regionalen Gehölzvermehrung.

Ein Götterbaum (Ailanthus altissima) mit seinen gefiederten Blättern.

Götterbaum

Um im größeren Stil gegen die Verbreitung des Götterbaums vorgehen zu können, wurde nun ein Mittel gefunden. Es handelt sich dabei um die Verabreichung eines heimischen Pilzes (Verticillium nonalfalfae, Welkepilz) in Form des Pilzmittels Ailantex. Der Baum wird mit den Sporen geimpft und stirbt ab. Der Pilz legt die Wasserleitungsbahnen lahm, die Bäume welken und vertrocknen. Auch Wien hat sich zum Ziel gesetzt, aktiv gegen den Götterbaum vorzugehen, da er sich über seine Wurzeln gegen andere Bäume zur Wehr setzt.

Andere Länder setzen gar auf Verbote. So wurde etwa in unserem Nachbarland  Schweiz der Verkauf von Kirschlorbeer, Frühlingsflieder und Blauglockenbäumen vor genau einem Jahr verboten.

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