Mandarin Oriental Chef: „Service ist unsere DNA“
Mit dem Mandarin Oriental Vienna hat Wien ein neues Aushängeschild im Luxussegment. Ein Interview mit General Manager Mario Habicher wenige Tage vor der Eröffnung.
KURIER: Wie ist die Transformation vom Gerichtsgebäude zum Hotel gelungen?
Mario Habicher: Es gibt viele Standards, die Mandarin Oriental vorgibt, denn der Wiedererkennungswert muss da sein. Trotzdem wollte man diesem besonderen historischen Gebäude von Alfred Keller gerecht werden. Man sieht viele – dem Jugendstil nachempfundene – Elemente, man findet im Haus aber auch noch originale Elemente aus 1908 wie das Stiegenhaus. Diese Elemente wurden miteinander verknüpft.
KURIER-Redakteurin Vanessa Haidvogl traf General Manager Mario Habicher zum Interview im Hotel-Restaurant Atelier 7.
Was ist typisch Mandarin Oriental, was ist wienerisch?
Unsere Wurzeln liegen in Hongkong und Bangkok, daher findet man asiatische Einflüsse, im Spa, im Zimmer, aber vor allem beim Service. Die Gäste werden mit Feuchttüchern und einer Tasse Tee empfangen, der von einem Wiener Teehaus kommt. Hochgehalten wird die Wiener Kaffeehauskultur. Die Bohnen kommen von lokalen Röstereien. Besonders aufgrund des Interior-Designs weiß der Gast, dass er in Wien ist.
Wo findet der Gast Jugendstilelemente?
Eigentlich im ganzen Haus. Das reicht von den Bordüren an den Wänden über die Stoffmuster bei Sesselbezügen, bis zu den Lustern und Möbeln. Interior-Designer aus London und Monaco haben hier gute Arbeit geleistet.
General Manager Mario Habicher
Wie wollen Sie sich von anderen Wiener Luxushotels unterscheiden?
Wir differenzieren uns durch das Design. Aber viel wichtiger ist der Service. Das ist unsere DNA. Dieser asiatisch geprägte Service ist sehr persönlich, sehr individuell angepasst an den Kunden, das wird uns von den Mitbewerbern unterscheiden.
Gibt es dafür eine eigene Schulung?
Wir konnten viele Mitarbeiter, die bereits für die Gruppe arbeiten, gewinnen, die bringen die DNA schon mit. Wir haben auch Trainer, die die Mitarbeiter einige Wochen schulen, wie man sich gibt, wie man spricht. Wir haben das die vergangenen Wochen schon simuliert. Im Echtbetrieb werden wir feststellen, wie die einzelnen Abteilungen zusammenarbeiten und ob wir genug geübt haben.
Wie schwierig war es, Personal zu finden?
Das war tatsächlich meine Sorge, ob wir genügend Fachkräfte für unser Hotel finden. Ich habe aber festgestellt, dass die Hotelmarke einen Pullfaktor hat. Wir konnten insgesamt 250 Mitarbeiter aus 35 Nationen gewinnen.
Das neue Mandarin Oriental in der Riemergasse 7.
Warum gibt es erst jetzt einen Standort in Wien?
Mandarin Oriental war schon lange bemüht, einen Standort in Wien zu finden. Was aber nicht einfach ist, vor allem in Hinblick auf die Größe des Hauses. Wien war ein fehlendes Puzzlestück in der DACH-Region, um im deutschsprachigen Markt wirklich Fuß zu fassen.
Wer ist Ihre Zielgruppe?
Der amerikanische Markt ist einer der wichtigsten für uns, gefolgt von den Nahmärkten wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Großbritannien. Wir haben auch ein großes Augenmerk auf die asiatischen Länder wie Japan, China und Korea. Diese Kulturreisenden wollen nach Wien kommen. Den Markt in Middle East werden wir uns auch ansehen.
Die Buchungslage ist jetzt schon gut, obwohl wir noch gar nicht eröffnet haben. Wir haben tatsächlich Mandarin Oriental Fans, die unbedingt die Ersten sein wollen, die hier in Wien nächtigen.
Kommentare