Das blieb vom Kaufhaus Lamarr: Schutt wurde Topfuntersetzer
Historische Schichten im urbanen Raum sind das Thema der in Wien lebenden Bildhauerin Cäcilia Brown. Das hat sie zur Baustelle des nie fertiggestellten Prestigeprojekts Kaufhaus Lamarr des ehemaligen Immobilieninvestors Rene Benko in der Mariahilfer Straße geführt. Der halb-fertige Rohbau wird nach der Insolvenz der Signa-Gruppe seit diesem Sommer abgerissen.
Aus Brocken des Rohbaus fertigte die Künstlerin unter dem Titel „Betongold“ Topfuntersetzer, als Gebrauchsgegenstand und Kunstobjekt. „Die Betonuntersetzer bringen uns ein Stück allgegenwärtiges Baumaterial auf den Tisch, das auch zum Symbol geworden ist für unseren zu großen gesellschaftlichen Appetit nach Ressourcen, nach Boden, nach Wachstum und in diesem Fall trifft der auf den Hunger auf Kunst und Kultur“, so die Künstlerin.
Abbruch des geplanten Kaufhauses Lamarr.
Für den guten Zweck
Zugunsten der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“, die sozial Benachteiligten kostenlos Zugang zu Kultureinrichtungen ermöglicht, wurden die 300 Unikate am 8. Dezember im Theater Kosmos in Bregenz verkauft. Um eine Spende von je 20 Euro kann man einen „Splitter einer Benko-Immobilie“ erwerben.
„Mit der Solidaritätsbekundung wird die Verschwendung von Ressourcen und Steuergeldern durch den Signa-Konzern zumindest zum kleinen Teil zu etwas Sinnvollem“, so Mitinitiatorin Martina Feurstein, Obfrau Klub Kosmos. „Hunger auf Kunst und Kultur“ wurde vom Schauspielhaus Wien mit der Armutskonferenz gegründet.
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