Einbruch bei Neubauten: Dafür steigt die Qualität der Wohnungen

Die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen nimmt in Österreich seit dem Jahr 2022 dramatisch ab und wird bis 2026 weiter sinken. Wurden vor drei Jahren noch rund 46.000 Wohnungen fertiggestellt, werden es im kommenden Jahr voraussichtlich nur noch 23.000 sein.
Von freifinanziert bis gefördert
Im Auftrag des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) erstellt das Institut für Immobilienwirtschaft Exploreal seit 2019 Auswertungen über Neubau-Wohnbauprojekte. „Damit ist es uns möglich, die österreichische Neubauleistung bundesweit so genau wie möglich zu erfassen und durch die Kooperation mit den gemeinnützigen Bauvereinigungen Österreichs (GBV) präzise Prognosen für die Marktentwicklung abzugeben“, so Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder.

96 Prozent der Wohnungen sind mit einer Freifläche von 11 m2 ausgestattet.
Rückgang bei Neubau
Der Österreichische Neubaubericht zeigt: Zwei Drittel der Bauleistung entfallen auf die gewerbliche Immobilienwirtschaft mit dem Schwerpunkt Neubau und Sanierung für den Eigentumsbereich, ein Drittel wird von den gemeinnützigen Bauvereinigungen errichtet – mit dem Schwerpunkt leistbare Mietwohnungen.
Die fertiggestellten Wohneinheiten sinken bis 2026 im Vergleich zu 2022 um 40 Prozent. „Das ist dramatisch. Es ist beinahe eine Halbierung, die einer Stadt in der Größe von Wiener Neustadt entspricht“, führte Herwig Pernsteiner, Obmann-Stellvertreter der GBV, aus. Das geringe Angebot bedeute zum Beispiel auch, dass junge Leute länger im Elternhaus wohnen bleiben statt einen eigenen Haushalt zu gründen.
Qualität steigt
Trotz rückläufiger Neubau- und Renovierungstätigkeit steigt die Qualität der gebauten Wohnungen kontinuierlich an. „Seit 2022 haben die Wohnungen im Schnitt um einen Quadratmeter auf durchschnittlich 70 Quadratmeter Fläche zugelegt. Bereits 96 Prozent des Gesamtangebotes sind zudem mit einer Freifläche von rund 11 Quadratmetern ausgestattet“, sagte Johannes Wild, stellvertretender Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder. Überwiegend – nämlich zu rund 44 Prozent – werden Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen errichtet. In Städten wie Wien wird kleiner gebaut, in ländlicheren Regionen findet man mehr Drei-Zimmer-Wohnungen.
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