Baufortschritte im Kleingarten: Vom Kellerbau bis zur Tiefenbohrung

Yvonne Meindi-Cavar
Der KURIER begleitet eine Familie auf dem Weg vom Baubeginn bis zur Inneneinrichtung. Teil 2 der Serie: Kellerbau und Tiefenbohrung.

Ein schmales Hanggrundstück im verbauten Kleingarten hat so seine Tücken. Der KURIER war von Anfang an auf der Baustelle dabei. Der Bau startete im Jänner mit dem Ausheben der Baugrube - nach einjähriger Planungsphase.

Dann  wurde mit dem Bau des Kellers begonnen. Die Bauherren haben rund 100.000 Euro für die Sicherung der Baugrube und den Bau des Kellers kalkuliert, doch es kam anders. Rund um die Baustelle mussten Bohrpfähle zur Sicherung der Baugrube errichtet werden, eine kostspielige Angelegenheit.  Die Folge: Die Kosten sind auf rund 300.000 Euro gestiegen. Im Mai war der Keller schließlich fertig.

Yvonne Meindl-Cavar

Hier beginnt der Bau des Kellers, die Bodenplatte wird betoniert, rundum wurden Bohrpfähle errichtet. 

Das schmale Hanggrundstück in der Oberwiedenstraße 68 in Wien-Hernals machte einiges aufwendiger. So musste mit dem Poolaushub bereits vor dem Kellerbau begonnen werden, „da wir nachher nicht mehr mit den Geräten dazugekommen wären“, erzählt Yvonne Meindl-Cavar von Meindl Cavar Concepts – hier entsteht für sie und ihre Familie ein neues Zuhause. Denn die Baugrube nimmt beinahe die gesamte Breite des Grundstücks ein. „Dies hat deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir gedacht haben und unseren Zeitplan etwas nach hinten geworfen“, sagt sie. Aufgrund der Langlebigkeit ist die Entscheidung auf einen Edelstahlpool gefallen. Nach den Angaben des Poolherstellers konnte dieser dann rasch betoniert werden.

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Die Bauherrin bei der Arbeit 

Der nächste Schritt: Nun wird die Stiege vom Keller ins Erdgeschoß betoniert. Mit Elektriker, Installateur, Baumeister und Erdbohrung waren die Bauleute ständig im Austausch, um die laufenden Fragen zu klären. „Der Aufwand für Recherche und Abklärungen betrug von Jänner bis April rund 15 bis 20 Stunden pro Woche“, beziffert Yvonne Meindl-Cavar die Zeit, die laufend investiert werden musste.

 „Ich hatte das Glück – und die Ausbildung – diese Fragen technisch und optisch beantworten zu können. Bauherren ohne das entsprechende Know-how benötigen in dieser Phase unbedingt eine unabhängige Begleitung durch einen Architekten, um diese Fragen in ihrem Sinne zu klären“, rät sie. Während der Recherche sind die Bauleute im engen Kontakt mit dem Projektleiter des Fertighausherstellers Magnum Vollholzdesign, um abzuklären, was machbar und kostentechnisch umsetzbar ist, da viele Entscheidungen Auswirkungen auf die Ausführung des Hauses haben werden.

Yvonne Meindi-Cavar

Die Bauherrin im Keller

Auch planerisch gab es noch einige Aufgaben zu bewältigen. „Wir musste vielerorts noch mehr in die Tiefe mit der Planung gehen. Zwar sind viele Dinge schnell klar, wie etwa die Position des Lichtschalters – aber ob dieser über ein Bussystem geschaltet wird und wie der Schalter optisch aussieht, muss natürlich noch im Detail geklärt werden“, so Meindl-Cavar. 

Die Innenarchitektin hat viel Zeit in die Recherche von alternativen Herstellern und optisch ansprechenden Lösungen gesteckt, die preislich vertretbar sind. Dies ging vom Lichtschalter, Beleuchtung, Türengrößen bis hin zu den Tür- und Fenstergriffen. „Bei den Türen wollte ich aufgrund der beengten Raumhöhe– 2,35 m bzw. 2,30 m in Erdgeschoß und Obergeschoß – unbedingt raumhohe und wandbündige Türen einplanen, um Großzügigkeit in den Räumen zu erzielen“, erzählt sie.

Yvonne Meindi-Cavar

Der Pool wurde bereits betoniert

Die Tiefenbohrung für die Erdwärme, für Heizung und Kühlung des Hauses und auch für den Pool, wurde Ende Mai durchgeführt. Danach wurde der Bauschacht um das Haus hinterfüllt – hier stellte sich zum ersten Mal ein Gefühl für die Raumdimension des Hauses ein.

So geht es weiter: Da über den Sommer im Kleingarten der Einsatz schwerer Baumaschinen untersagt ist, steht die Baustelle nun. Im September wird dann das Fertighaus aufgestellt – darüber berichten wir ausführlich im nächsten Serienteil.

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