Pilzinvasion im Garten: Sind die Bäume noch zu retten?

Irene Huber und ihr Mann Otto sind Besitzer eines großen, alten Gartens mit einigen Obst-, Nuss- und Nadelbäumen. „Seit drei Jahren haben wir Probleme mit Pilzbefall, vor allem im Herbst. Heuer ist aufgrund der vielen Niederschläge der Befall rund um einige Baumstämme besonders stark, aber auch in der Wiese wachsen sie“, erzählt die KURIER-Leserin. „Einige Bäume sind schon dem Pilz zum Opfer gefallen. Wie können wir unsere Bäume retten?“

Wolfgang Praskac vom Praskac Pflanzenland in Tulln
Unangenehme Parasiten
Wolfgang Praskac erklärt: „Hallimasch-Pilze – davon gibt es mehr als 30 verschiedene Arten – leben parasitär, das heißt, sie befallen totes, aber auch lebendes Pflanzengewebe und entziehen diesem Nährstoffe. Sie bilden dabei oft lange Fadenzellen, mit denen sie im Stande sind, selbst gesunde Gehölze in ihrer näheren Umgebung zu befallen. Die Schwächung der Wirtspflanzen (das können sowohl Laub- als auch Nadelgehölze sein) führt meist unumgänglich vom Verfall bis hin zum Absterben der Pflanze. Auf morsches, brüchiges Astwerk ist hier besonders zu achten.“

Bevor neu gepflanzt wird, muss derr Wurzelstock großzügig
ausgegraben und frisches Erdreich aufgebracht werden.
Frische Erde aufbringen
Leider hat der Pflanzenexperte keine guten Nachrichten für das Ehepaar Huber: „Mein Rat ist in diesem Fall: Entfernen Sie den betroffenen Baum samt dem Wurzelstock aus Ihrem Garten. Schauen Sie, dass Sie so viel Wurzelmaterial wie möglich aus dem Erdreich herausbekommen. Sollte geplant sein, an diesem Standort neu zu pflanzen, sollte der befallene Boden großräumigst gegen gesundes, frisches Erdreich ausgetauscht werden. Leider ist diese Maßnahme sehr aufwendig, aber die einzige Möglichkeit.“
Gärtner wissen Rat
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