Nützling oder Schädling? So identifizieren Sie Engerlinge im Hochbeet

Pflanzen im Hochbeet
Nützling oder Schädling? Der Gartenexperte erklärt, wie man die eingenistete Engerling-Art identifizieren kann.

Leserin Gabriele Gesierich baut in ihren Hochbeeten Gemüse, Kräuter und Blumen an. „Seit einigen Jahren nisten sich hier Hunderte Engerlinge ein – wahrscheinlich Larven vom Mai- bzw. Junikäfer. Diese fressen die Wurzeln, sodass die Pflanzen entweder dahinvegetieren oder gar eingehen. Wie kann ich Engerling-Befall im Hochbeet vorbeugen?“

Nützling oder Schädling? 

„Bei Engerlingen im Hochbeet ist wichtig, zuerst festzustellen, ob es sich um Schädlinge wie Maikäfer oder Junikäfer oder Nützlinge wie den Rosenkäfer handelt, da die Nützlichen nur abgestorbenes Material (Kompost, Totholz) fressen und wichtig für die Humusbildung sind“, so Gartenexperte Wolfgang Praskac. Eine einfache Identifikation kann durch die Fortbewegung festgestellt werden. Den Engerling dafür auf eine glatte Fläche legen. Die schädlichen Engerlinge des Maikäfers bewegen sich in Seitenlage schlängelnd fort. Jene des Junikäfers führen Kriechbewegungen in Bauchlage aus. Die Nützlichen des Rosenkäfers bewegen sich in Rückenlage fort.

Wolfgang Praskac

Wolfgang Praskac vom Praskac Pflanzenland in Tulln an der Donau. 

Der Experte rät: „Sollte es sich um Schädlinge handeln, kann man bei kleineren Flächen wie einem Hochbeet vor der Auspflanzung der neuen Gemüsepflanzen die Erde vorsichtig umgraben und die Engerlinge absammeln. Diese kann man anschließend an Vögel verfüttern. Ebenso empfiehlt es sich, ein Schutznetz während der Flugzeit der Käfer im Frühling über das Hochbeet zu spannen, um die Eiablage der Weibchen zu verhindern. Bei größeren Flächen ist auch eine Bekämpfung mit Nematoden möglich, das sind winzige Fadenwürmer, die natürlichen Feinde der Engerlinge. Diese kann man im Fachhandel beziehen.“

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