Expo Real 2025: Immobilienbranche blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft

Besucher auf der Messe Expo Real
Die Expo Real in München war diese Woche der zentrale Treffpunkt der europäischen Immobilienwirtschaft. Welche Eindrücke österreichische Vertreter gesammelt haben.

Die europäische Immobilienwirtschaft zeigt wieder Anzeichen der Stabilisierung. Hohe Zinsen, wirtschaftliche Herausforderungen und strukturelle Veränderungen prägen zwar den Markt, zugleich wächst aber die Bereitschaft, Chancen zu nutzen und Zukunftsthemen aktiv zu gestalten. Vor diesem Hintergrund hat die Expo Real 2025 ihre Rolle als zentrale Plattform für Austausch, Vernetzung und Geschäftsanbahnung wieder erfüllt. Vom 6. bis 8. Oktober kamen in München 1.742 Aussteller aus 34 Ländern sowie rund 42.000 Teilnehmer aus mehr als 70 Ländern zusammen.

Vorsichtig optimistisch 

Der KURIER hat sich bei österreichischen Branchenvertretern umgehört. Sie sind vorsichtig optimistisch: „Obwohl wir unsere Erwartungen an die Rahmenbedingungen angepasst haben, sind wir doch zuversichtlich, dass einige Dinge wieder in Gang kommen werden. Dies trifft sowohl für Vermietung als auch Investment zu, wiewohl die im letzten Zyklus gegebene Dynamik noch einige Jahre nicht erreichbar scheint“, sagt Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe.

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Netzwerken auch am Stand „AUSTRIA“.

Wolfdieter Jarisch, Vorstand und Gesellschafter der S+B Gruppe AG sagt: „Trotz vieler Besucher am Messegelände war die Stimmung am Immobilienmarkt noch verhalten. Ein kleiner Aufwärtstrend im Wohnungsverkauf und bei Finanzierungsangeboten ist für uns erkennbar.“

Sabine Müller, Vorstand der Wien 3420 aspern Development AG spricht von einer neuen Normalität in der Branche: „Es gab starke regionale Präsenz, einen guten Austausch und konkrete Gespräche statt Jammern. Nachhaltigkeit ist kein Sonderkapitel mehr, sondern selbstverständlicher Bestandteil jeder Diskussion. Vielleicht genau das, was Fortschritt jetzt braucht: weniger Schlagwort, mehr gelebte Realität.

Nachfrage nach Eigentum steigt

Ein prägendes Thema der Messe war der Wohnmarkt. Im Fokus standen bezahlbarer Wohnraum, neue Baukonzepte und innovative Nutzungsansätze für Bestandsimmobilien. 
Auch Karina Schunker, Geschäftsführerin der EHL Wohnen, registrierte einen Aufschwung am Wohnimmobilienmarkt. Vor allem die Nachfrage nach Eigentum sei europaweit gestiegen: „Vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Projektentwickler zurückgegangen ist und daher weniger neues Angebot auf den Markt kommt, wird ab 2026 die Nachfrage in vielen Märkten – allen voran in Deutschland und Österreich – das Angebot deutlich übersteigen. In Ländern mit wachsender Bevölkerung ist daher wieder mit Preissteigerungen zu rechnen.“

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