Beginnt es zu brennen, muss man schnell reagieren, „muss binnen drei Minuten aus dem Haus sein“, sagt Fritz Rambousek, Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz. Wie schnell es gehen kann, haben viele Bewohner in Los Angeles erfahren: sie mussten ihre Häuser und Autos fluchtartig verlassen, da sich die Flammen durch den starken Wind und Funkenflug so schnell ausgebreitet haben.
Mehr als 12.000 Häuser wurden hier heuer zerstört oder beschädigt. Das Beispiel zeigt: ein Brand kann alles zunichtemachen, was man sich jahrelang aufgebaut hat, und ganze Existenzen in Schutt und Asche legen.
Warum dennoch einige Häuser die Flächenbrände beinahe unbeschadet überstanden haben? Laut Experten liegt das unter anderem an der Bauweise: ein gemauertes Fundament oder Keller, keine Holzkonstruktion direkt auf der Erde wie bei den meisten anderen Häusern.
Laut NFPA (National Fire Protection Association) spielt auch die Gestaltung um das jeweilige Haus eine Rolle. Gras und trockene Sträucher, die sich zu nahe am Haus befinden, würden den Brand begünstigen. Eine Abwehrmaßnahme stellt hingegen eine Mauer rund um das Haus dar.
Die häufigste Brandursachen in privaten Haushalten ist hierzulande menschliches Fehlverhalten – und zwar im Umgang mit elektrischen Geräten, Licht und offenem Feuer (Kerzen) und mit Wärmegeräten (etwa ein Holzofen). Wie man vorbeugen kann? Durch Rauchmelder in den Wohnräumen sowie einen tragbaren Feuerlöscher.
„Ein Feuerlöscher ist nur dann sinnvoll, wenn er so montiert ist, dass er jederzeit griffbereit ist“, sagt der Brandschutzexperte. Feuerlöscher müssen außerdem alle zwei Jahre gewartet werden. Außerdem sollte man sich mit der Handhabung vertraut machen, um in Notfall keine Zeit zu verlieren. „Ein Fünf-Kilo-Feuerlöscher ist in zehn Sekunden leer“, gibt der Experte zu bedenken. Damit könne man nicht einmal einen brennenden Papierkorb löschen – das sollte man wissen.
Besonders wichtig sind Rauchmelder, denn sie retten Leben. Denn wenn es in der Nacht zu brennen beginnt, wird man vom Rauch und den enthaltenen giftigen Dämpfen nicht wach, von der lauten Sirene des Rauchmelders jedoch schon. „Man braucht dafür kein Profigerät“, betont Rambousek.
Wichtig sei es, das Gerät an der Zimmerdecke zu montieren. Auch Raucher haben nicht die Ausrede, dass sie keinen Rauchmelder montieren könnten: denn die Geräte funktionieren fotoelektrisch, sie erkennen sichtbare Verbrennungspartikel.
Wenn etwas passiert
Im Ernstfall geht es darum, Leib und Leben zu retten, also möglichst rasch das Gebäude zu verlassen. „Rauch ist dabei das viel größere Problem als das Feuer“, weiß der Experte. Denn schon wenige Atemzüge Brandrauch sind wegen der giftigen Dämpfe gefährlich. Kein Wunder also, dass die Menschen in Los Angeles mit Atemschutzmasken ausgestattet werden, da die Schadstoffbelastung in der Luft auch Tage später noch so hoch ist.
„Dann sollte man die Feuerwehr rufen und einweisen“, rät Fritz Rambousek. Um im Notfall auf wichtige Dokumente zugreifen zu können, sollte man Kopien anfertigen, um diese in einer Notfalltasche griffbereit zu haben. Zudem sei es sinnvoll, Dokumente in der Cloud abzulegen, als Backup. Auch ein brandfester Tresor kann gute Dienste leisten, manche Modelle seien laut dem Brandschutz-Experten auch resistent gegen Löschwasser. Neben den wichtigsten Dokumenten gehört für ihn auch eine Festplattenkopie in den Tresor.
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