Praterateliers im neuen Licht: Historische Gebäude erstrahlen nach Sanierung

Vierzehn Monate haben die intensiven Arbeiten an den historischen Praterateliers gedauert. Jetzt erstrahlen die ehemaligen Bildhauerateliers wieder in neuem Glanz. Der Nord- und der Südpavillon sind die einzigen verbliebenen Ausstellungspavillons der Wiener Weltausstellung von 1873. Der Bestand wurde vom Kulturministerium in Zusammenarbeit mit der Bundesimmobiliengesellschaft und dem Atelier Architekt Palme behutsam saniert und an moderne Standards angepasst.

Die Praterateliers vor der Sanierung.
Energiebedarf gesenkt
Die energetische Optimierung der Gebäude war wesentlicher Bestandteil der Sanierung. Die Kellerdecken sowie auch die obersten Geschoßdecken wurden in beiden Pavillons gedämmt und die Fenster saniert, damit kann der Heizenergiebedarf um 30 Prozent gesenkt werden. Die neu errichtete Wärmepumpe wird durch eine Brunnenwasseranlage betrieben, die für die Beheizung beider Pavillons sorgt. Auf den Dachflächen des Nord-Pavillons wurde eine PV-Anlage installiert.
Im Fokus standen die Erhaltung des historischen Bestands und die Wahrung des Gesamtensembles. Marie-Theres Richter, Geschäftsführerin des Architekturbüros DI Gunther Palme ZT GmbH, über die Sanierung: „Geschichtsträchtige Gebäude sind für uns immer etwas Besonderes. Eine Umsetzung der thermischen und funktionalen Sanierung mit möglichst behutsamen Eingriffen lag uns sehr am Herzen. Die Architektur hält sich bei den geplanten Maßnahmen bewusst im Hintergrund, um die historische Atmosphäre dieser einzigartigen Bauwerke, sowie das naturbelassene Areal hervorzuheben und der dort geschaffenen Kunst ihren Raum zu geben.“

Im sanierten Pavillon ist auch Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen.
Die Gesamtkosten der Sanierung beliefen sich auf rund 16 Mio. Euro. Davon wurden rund 15 Mio. Euro von der EU zur Verfügung gestellt.
Bildende Kunst
Ursprünglich nur für sechs Monate errichtet, dienen die Ateliers nun seit mehr als 150 Jahren renommierten österreichischen Kunstschaffenden als Arbeitsort. Heute wirken in den großzügigen Räumen beispielsweise Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl. Die beiden Künstler haben etwa 2022 den Österreich-Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig gestaltet.
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