Architekturbiennale 2025: Österreich-Pavillon untersucht Wien und Rom als Wohnvorbilder

Architekturbiennale 2025: Österreich-Pavillon untersucht Wien und Rom als Wohnvorbilder
Zwei Schauplätze stellen die Kuratoren des Österreich-Pavillons für die Architekturbiennale in Venedig gegenüber: Wien als Beispiel für städtischen Wohnbau, Rom für Siedlungen ohne Genehmigung.

Zusammenfassung

  • Österreich-Pavillon untersucht Wien als Modell für sozialen Wohnbau und Rom für informelle Siedlungen.
  • Kuratoren hinterfragen, was staatlich organisiertes und informelles Wohnen voneinander lernen können.

Im Mai startet die Architekturbiennale in Venedig und die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Im Österreich-Pavillon eröffnen die diesjährigen Kuratoren – Sabine Pollak, Michael Obrist und Lorenzo Romito – die „Agency for better living“.

Worum geht es?

Wohnen wurde in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen unserer Zeit. Es haben Verdrängungsmechanismen aufgrund großer Kapitalflüsse stattgefunden. Die Kuratoren hinterfragen in diesem Zusammenhang, was ein staatlich bzw. städtisch organisiertes System und eine informelle aktivistische Herangehensweise voneinander lernen können. Der Pavillon wird zu einem Ort des Wissensaustausches, wie wir in Zukunft wohnen wollen.

Architekturbiennale 2025: Österreich-Pavillon untersucht Wien und Rom als Wohnvorbilder

Gemeinschaftsraum „Spin Time Lab“ in Rom
 

Während Wien die Wohnfrage seit Jahrzehnten als gesellschaftliche Frage versteht , sieht dies in der italienischen Hauptstadt Rom ganz anders aus. Auf der einen Seite Hundert Jahre sozialer Wohnbau in Wien, auf der anderen das informelle Wohnen in Rom: Hier gibt es viele Siedlungen, die ohne staatliche Genehmigung und ohne Anbindung an die städtische Infrastruktur errichtet wurden.

Architekturbiennale 2025: Österreich-Pavillon untersucht Wien und Rom als Wohnvorbilder

Proteste am Lago „Bullicante“  in  Rom, 2021

 

Viele Einwohner sind zum Leben in diesen Außenrandvierteln gezwungen, oder leben auf der Straße. So haben Aktivisten in Rom etwa vor Jahren einen riesigen See in Rom enteignet. In der italienischen Hauptstadt sieht man, wie auf die Verdrängungsmechanismen der Gegenwart durch kreative Interventionen und zivilen Widerstand reagiert wird.

Anhand dieser beiden Beispiele wird hinterfragt: Was macht einen guten Wohn- und Lebensraum aus? Welche politischen Rahmenbedingungen braucht es dafür? Wie gestaltet man sozial ausgewogenes, leistbares Wohnen? Und welche Strategien führen zu den besten Ergebnissen?

Architekturbiennale 2025: Österreich-Pavillon untersucht Wien und Rom als Wohnvorbilder

die Kuratoren des Österreich-Pavilllons – Lorenzo Romito, Sabine Pollak und Michael Obrist

Neben der Ausstellung wird im Pavillon auch ein Diskursraum eröffnet. Im Hof finden Veranstaltungen statt. Hier treffen Besucher der Biennale auf Aktivisten, Bewohner, Experten und all jene, die interessiert sind an einem besseren Wohnen und Leben, in Wien, in Rom oder in irgendeiner Stadt.

Im  Hof wird ein Ort gestaltet, der die Gäste zum Verweilen, zum Lernen und Austausch motiviert. In den symmetrisch angelegten Räumen links und rechts des Haupteingangs werden aktuelle Beispiele und Themen rund um das Wohnen in Wien und in Rom präsentiert und in verschiedenen Medien aufbereitet.

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