Hohe Verluste bei TUI auch Ende 2020 wegen der Corona-Krise
Die Beschränkungen wegen der Coronapandemie haben den weltgrößten Reisekonzern TUI auch Ende 2020 tief in die roten Zahlen gerissen. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember stand unter dem Strich ein Verlust von rund 803 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Hannover mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte TUI hier ein saisontypisches Minus von 129 Mio. Euro verbucht.
Wegen des Einbruchs im Reisegeschäft brach der Umsatz nun um fast 88 Prozent auf 468 Mio. Euro ein. Der deutsche Staat hat TUI seit vergangenem Frühjahr mit fast fünf Milliarden Euro vor dem wirtschaftlichen Untergang bewahrt.
Für den bevorstehenden Sommer zeigte sich TUI-Chef Fritz Joussen vor allem mit Blick auf den Fortschritt der Impfungen in Großbritannien weiterhin zuversichtlich. Die Sommersaison könne vom sehr zügigen Impfverlauf in dem für TUI wichtigen Markt profitieren. "Impfungen und Schnelltests machen ein Ende des Stillstands im Tourismus möglich", erklärte Joussen.
Er hoffe, dass nach verhaltenem Start auch in anderen Ländern mehr Energie auf Impfungen und die Verfügbarkeit von Schnelltests gelegt werde. Damit wäre die Basis für eine Rückkehr zu offenen Grenzen geschaffen.
Buchungen trotz Unsicherheit
TUI zählte zuletzt trotz der großen Unsicherheit darüber, wann die Pandemie unter Kontrolle und Reisen wieder möglich ist, 2,8 Mio. Buchungen. Das entspreche 56 Prozent des Buchungsstands zum selben Zeitpunkt im Vorkrisenjahr 2019. Der weltgrößte Reisekonzern plant weiter, 80 Prozent des Sommerprogramms 2019 realisieren zu können. Die Durchschnittspreise lägen um 20 Prozent höher als vor zwei Jahren.
Im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2020/21 machte der Reiseriese wegen der Coronakrise noch hohen Verlust. Bei einem Umsatz von 468 Mio. Euro (Vorjahr: 3,85 Milliarden Euro) fiel von Oktober bis Dezember ein operativer Verlust von fast 699 Mio. Euro an. Im Vorjahreszeitraum, also vor Ausbruch der Pandemie, betrug der im Winter übliche Fehlbetrag 147 Mio. Euro.
TUI stemmte sich mit Kostensenkungen, vor allem durch Personalabbau, gegen die schwere Krise. Zuletzt seien nur noch 300 Mio. Euro Liquidität pro Monat abgeflossen nach zuvor bis zu 450 Mio. Euro. Anfang Februar verfügte der Konzern über 2,1 Milliarden Euro liquider Mittel.
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