Hohe Lohnnebenkosten verhindern den Jobaufbau

Hohe Lohnnebenkosten verhindern den Jobaufbau
Fast zwei Drittel der heimischen Unternehmen würden bei niedrigeren Lohnnebenkosten mehr Personal einstellen, zeigt eine Studie.

Die hohen Lohnnebenkosten in Österreich verhindern, dass neue Jobs entstehen: 63 Prozent der Unternehmen geben an, sie könnten mehr Mitarbeiter einstellen, wenn die Aufschläge auf den Bruttolohn geringer wären – dazu zählen etwa die Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung, zum Familienlastenausgleichsfonds oder die Kommunalsteuer.

Nur für 15 Prozent der befragten Betriebe spielen diese Kosten gar keine Rolle, wenn es um den Personalstand geht. Das ergab eine Gallup-Umfrage bei 250 Firmen im Auftrag des Inkasso-Unternehmens Intrum, das an der Börse Stockholm notiert und mit 8000 Mitarbeiter 1,3 Mrd. Euro Umsatz erzielte.

Kein Konjunktureinbruch

Die wirtschaftliche Lage in Österreich wird recht gelassen beurteilt: Obwohl die Prognosen zuletzt deutlich nach unten revidiert wurden, erwarten die wenigsten Firmenchefs einen Einbruch der Konjunktur. Nur 23 Prozent der Befragten halten eine Rezession binnen fünf Jahren für wahrscheinlich. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) sehen keine Gefahr.

Cash ist King

Was sich mit der Umfrage abermals bestätigt, ist Österreichs Ruf als Cash-Nation: „Interessant ist, dass die Mehrheit der Befragten den Auswirkungen der bargeldlosen Gesellschaft skeptisch gegenübersteht“, sagt Wolfgang Teller, Chef von Intrum Österreich. Ganze 73 Prozent der Befragten glauben nicht, dass Bargeld binnen zehn Jahren von der Bildfläche verschwindet. Interessant dabei: Negative Auswirkungen, etwa durch Cyberangriffe, werden als gravierender gesehen als positive Aspekte wie der Effizienzgewinn.

Beim Begleichen offener Rechnungen sind Privatkunden mit 17 Tagen Zahlungsdauer am flottesten, gefolgt von Firmenkunden mit 22 Tagen. Am längsten Zeit lässt sich der öffentliche Sektor mit rund 35 Tagen. HSP

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