Hoffnung für ATB-Standort Spielberg

ATB meldete 360 Arbeitnehmer zur Kündigung an
Die Hamburger Innovation Holding (HIH) und der frühere Eigentümer Mirko Kovats sollen an dem Werk interessiert sein.

Für die steirische ATB Antriebstechnik in Spielberg könnte es eine andere Lösung als Kündigung nahezu aller Beschäftigten und Abtransport der Maschinen geben. Nach dem früheren Eigentümer Mirko Kovats interessiert sich auch die Hamburger Innovation Holding (HIH). Betriebsratschef Michael Leitner zeigte sich aufgeschlossen und appellierte an die ATB-Gläubiger, am Erhalt des Standorts mitzuwirken.

Betriebsratschef Leitner bestätigte Medienberichte, wonach sich die HIH bei ihm und bei Insolvenzverwalter gemeldet habe, um Interesse zu deponieren.

"Axel Bauer und sein Partner Peter Rasenberger haben echtes Interesse. Wir haben recherchiert und die Sache sieht gut aus, mit den beiden wird keine Technologie abfließen. Sie haben schon einige Auffangmodelle erfolgreich durchgezogen", sagte Leitner am Montag zur APA. Bauer und Rasenberger wollten sich Leitner zufolge noch dem Insolvenzverwalter, dem Brucker Advokaten Gernot Prattes in Verbindung setzen und sich auch das Werk ansehen. Für die rund 400 Beschäftigten hatte seit dem Frühjahr Kurzarbeit geherrscht.

Maschinen bewachen

Leitner zeigte sich auch überzeugt, dass es nicht rechtens wäre, vor den vorgesehenen Sitzungen im Zuge des Insolvenzverfahrens Maschinen abzutransportieren oder zu verkaufen. Die Werksferien beginnen in der kommenden Woche und dauern zwei Wochen. "Ich bin in dieser Zeit nicht in den Ferien, ich und etliche meiner Kollegen werden ein wachsames Auge auf das Werk und die Maschinen haben", kündigte der Betriebsratschef Maßnahmen an.

Ein Verkauf der Maschinen in ein polnisches oder serbisches Werk vor den Gremiensitzungen, um die Insolvenz zu finanzieren, sei nach Auffassung Leitners nicht zulässig.

Gläubiger

Appelliert wurde vonseiten der Belegschaftsvertretung auch an die Gläubigerschaft, nichts zuzustimmen, was den Standort aushöhle. "Die über 800 Gläubiger müssten ja auch ein Interesse daran haben, den Standort Spielberg mit der Produktion zu erhalten, auch um weiter liefern zu können", so Leitner. Die Gläubiger kommen großteils aus dem Raum Steiermark und Österreich sowie Italien.

Zum Interesse des früheren Eigentümers Mirko Kovats am Werk in Spielberg sagte der Belegschaftsvertreter, er habe am Montagnachmittag mit diesem einen Gesprächstermin. Kovats wolle sich auch das Werk ansehen, das hänge aber von der Genehmigung der Geschäftsführung ab.

Die Eröffnung der Insolvenz erfolgte am 28. Juli, die Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung ist mit 19. August festgesetzt. Die Prüfungstagsatzung wurde auf den 7. Oktober, die Sanierungsplantagsatzung auf den 21. Oktober gelegt.

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