Weniger AUA-Flüge wegen Betriebsversammlung

Beschäftigte bei der Betriebsversammlung
Arbeitnehmer protestieren gegen das neue Gehaltsschema. Weitere Störungen des heutigen Flugbetriebs werden nicht ausgeschlossen.

Seit heute 9:00 Uhr findet bei der AUA in Wien Schwechat eine Betriebsversammlung als Protest gegen das geplante neue Gehaltsschema statt, die Airline hat "vorsorglich" 20 der heute 81 Flüge aus dem Programm genommen, so ein AUA-Sprecher am Mittwochvormittag zur APA.

Derzeit laufe der Betrieb stabil, es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass es doch noch zu Störungen kommt. AUA-Kunden wird empfohlen, ihren Flugstatus vor der Fahrt zum Flughafen auf der Airline-Homepage zu überprüfen.

Die AUA wiederholte heute ihr Angebot für eine Lohnerhöhung von sechs Prozent in den nächsten drei Jahren - also zwei Prozent pro Jahr, adaptiert an die jeweilige Jahresinflationsrate, sollte diese über oder unter den jährlichen zwei Prozent liegen. Diese Erhöhung gilt aber nur für Grundtabelle und damit einen Teil der Mitarbeiter. Des weiteren wird eine Gehaltserhöhung von bis zu zehn Prozent angeboten, wenn die Arbeitnehmer einer weiteren Arbeitszeitflexibilisierung zustimmen und damit der AUA Effizienzgewinn ermöglichen.

"Wir haben ein KV-Paket angeboten, das erstmals ein Plus vorsieht. Wir haben die schlimmen Jahre hinter uns", so der AUA-Sprecher.

Gute Geschäfte in der Luftfahrt

Schlecht geht es der Luftfahrtindustrie wahrlich nicht. Für das kommende Jahr erwartet der weltweite Branchenverband IATA ein Rekordergebnis von 38,4 Mrd. Dollar, ein Plus von elf Prozent gegenüber heuer. Die Durchschnittserlöse pro Passagier dürften im nächsten Jahr nach sechs Rückgängen in Folge erstmals wieder klettern. Die IATA rechnet hier mit einem Plus von drei Prozent.

Der Anstieg der Ticketpreise stehe im Einklang mit der allgemeinen Inflation, erklärte gestern die IATA. Chefökonom Brian Pearce wurde von der Nachrichtenagentur Reuters mit den Worten zitiert: "Die Rentabilität der Branche ist auf einem recht nachhaltigen Kurs."

Und hier setzt die Gewerkschaft vida an. Sie wirft der Lufthansa-Tochter AUA vor, nur "Dumpinglöhne" den rund 4.000 Beschäftigten des fliegenden Personals anzubieten, und die Freizeit der Beschäftigten beschneiden zu wollen. Im Vorfeld der heutigen Betriebsversammlung hatte die vida gedroht, die Maßnahmen deutlich zu verschärfen, sollten die Arbeitgeber nicht einlenken. Üblicherweise wäre der nächste Schritt dann ein mehrstündiger Warnstreik.

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