Heimische Hoteliers wollen so rasch wie möglich wieder öffnen

Die Hotellerie ächzt unter den Folgen des Virus
Betriebe seien gut vorbereitet, sagt WKO-Fachverbands-Obfrau und fordert Zeitplan von der Regierung ein

Der Sommerurlaub rückt näher, die Gäste fragen ständig nach, doch die rund 16.000 heimischen Beherbergungsbetriebe haben im Gegensatz zur Gastronomie noch immer keinen exakten Zeitplan für ein Ausstiegsszenario aus dem coronabedingten Lockdown.

Das sei für die Betriebe frustrierend und nicht länger hinnehmbar, kritisiert Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer (WKO). Sie fordert die Regierung auf, endlich einen Zeitplan für ein schrittweises Aufsperren vorzulegen. „Unsere Betriebe sind gut auf eine smarte Öffnung vorbereitet, brauchen aber eine Vorlaufzeit von drei Wochen“, so Kraus-Winkler zum KURIER.

Heimische Hoteliers wollen so rasch wie möglich wieder öffnen

Susanne Kraus-Winkler, Fachverband Hotellerie

Einen konkreten Wunschtermin für eine Öffnung will die Branchenvertreterin nicht nennen – „so rasch wie möglich“ -, die Gastronomen dürfen bekanntlich ab 15. Mai wieder Gäste bewirten. Das Gesundheitsrisiko für Hotelgast und Personal hält sie durch Sicherheitsabstände etwa beim Check-In oder Frühstücksbuffett für minimierbar. In der Ferienhotellerie sei der Sommer auch nicht mit dem Winter vergleichbar, da sich der Gast viel mehr im Freien aufhalten würde. Man könne aber auch an die Eigenverantwortung der Gäste appellieren, so Kraus-Winkler.

Inländer wichtig

Kraus-Winkler betont, dass unabhängig von der Grenzfrage auch der österreichische Gast wichtig sei. Nicht alle Bundesländer seien vom deutschen Urlauber abhängig, „viele Regionen hängen auch stark am Inlandsmarkt“. Als Beispiel nennt sie Niederösterreich oder das Burgenland.

Laut Statistik Austria entfallen im Burgenland 75 Prozent aller Nächtigungen auf inländische Gäste. Anders freilich die Lage in den westlichen Bundesländern. In Tirol etwa entfallen 55 Prozent aller Nächtigungen auf Deutsche, auch Salzburg, Vorarlberg und Kärnten sind stark betroffen. Bis spätestens zu Ferienbeginn in Deutschland im Juli müssten daher die Grenzen wieder offen sein, hoffen viele Touristiker, ansonsten droht eine Massenarbeitslosigkeit in der Branche, wenn die Kurzarbeit ausläuft.

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