Heftige Pleite eines bekannten Büchsenmachers

Symbolbild
Das Unternehmen hat rund 934.000 Euro Schulden angehäuft, es soll aber fortgeführt und saniert werden.

„Seit 1820 sind Vielseitigkeit, höchste Sorgfalt und Präzision eine Herausforderung für die Büchsenmacherfamilie Wertgarner. Wo Waidwerk ausgeübt wird und die Vielseitigkeit der Jagd beim Wettkampf mit der Büchse, oder der Flinte höchste Präzision und Genauigkeit verlangen, sollte man sich blind auf die Zuverlässigkeit der Waffe verlassen können“, heißt es auf der Internet-Homepage des bekannten Waffenhändlers. „Aber nicht nur bei den Waffen greifen wir auf Erfahrung und Tradition zurück, sondern auch die richtige Kleidung und das richtige Zubehör sind uns ein Anliegen. Traditionelle, zweckmäßige und praktische Kleidung hält den von unseren Kunden gestellten Anforderungen stand.“

Im Fall Büma HandelsgmbH,die früher Wilfried Wertgarner Büchsenmacher seit 1820 & Handels GmbH hieß, dürfte der Business-Plan zu ambitioniert gewesen sein. Der Büchsenmacher und Waffenhändler verlegte seinen Firmensitz in ein neues Mietobjekt und stattete das neue und deutlich größere Geschäft mit hohen Kosten neu aus. Dazu kam, dass ein Schießstand errichtet und die Mitarbeiterzahl erhöht wurde.

Der Umsatz soll sich aber nicht verbessert haben, die höheren Miet- und Personalkosten drückten den Betrieb in die Verlustzone. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 soll der Verlust rund 273.000 Euro betragen haben. Der Konto-Kreditrahmen soll fast ausgereizt sein.

Restrukturierung eingeleitet

Jetzt musste die Büma mit Sitz in Wels, Oberösterreich, den Weg zum Insolvenzgericht antreten. Sie hat laut den Gläubigreschutzverbänden Creditreform und AKV ein Sanierungsverfahren beantragt. Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Derzeit werden nur noch fünf Mitarbeiter beschäftigt. Die Restrukturierungsmaßnahmen wurden bereits eingeleitet. Ob weiteres Personal abgebaut werden muss, ist noch nicht klar.

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten werden mit 934.000 Euro beziffert, davon entfallen 737.000 Euro auf Banken, 186.000 Euro auf Lieferanten und 11.000 Euro auf die Gebietskrankenkasse. Insgesamt sollen 75 Gläubiger betroffen sein.

Das Vermögen wird mit rund 873.000 Euro beziffert, davon entfallen 480.000 Euro auf Warenvorräte, 363.000 Euro auf Geschäftsausstattung samt Fahrzeuge. Die Warenvorräte sind aber mit einem Eigentumsvorbehalt (170.000 Euro) belastet.

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