Haushaltsenergiepreise weiter gesunken, Strom-und Gasverbrauch aber gestiegen

Ein Stromstecker schaut zwischen vielen Euro-Münzen hervor
Der Energiepreisindex (EPI) der Energieagentur sank zum Vormonat um 1,6 Prozent. Strom ist im Jahresabstand aber deutlich teurer geworden. Gleichzeitig legte der Strom- und Gasverbrauch zu.

Die Preise, die Haushalte für Energie bezahlen, sind im April erneut zurückgegangen. 

Der Energiepreisindex (EPI) der Energieagentur sank gegenüber dem Vormonat März um 1,6 Prozent: Im Jahresvergleich legten die Preise um 0,7 Prozent zu, die Preissteigerung lag damit aber unter der allgemeinen Inflationsrate. 

Deutlich mehr mussten Haushalte für Strom bezahlen: Ausgelaufene staatliche Unterstützungsmaßnahmen und höhere Netzentgelte führten zu einem Anstieg um 36,4 Prozent.

Spürbar günstiger wurden im April Treibstoffe und Heizöl. Diesel kostete gegenüber März um 2,2 Prozent weniger, im Jahresabstand sanken die Preise hier um 9,9 Prozent. 

Eine ähnliche Entwicklung wiesen die Preise für Superbenzin auf, hier lag der Preisrückgang bei 1,4 Prozent im Monatsvergleich und 9,8 Prozent gegenüber dem April des Vorjahres.

Noch etwas deutlicher fielen die Preise für Heizöl, hier lag das Minus im Vergleich zum März 2024 bei 4,3 Prozent, im Jahresabstand sanken die Preise um 12,0 Prozent. Ein typischer Jahresbedarf von 3.000 Litern Heizöl kostete mit 3.150 Euro deutlich weniger als im Vorjahr.

Gas, Strom und Fernwärme weiterhin teurer als vor Energiekrise

Obwohl Gas, Strom und Fernwärme zuletzt Rückgänge verzeichneten, sind die Preise weiterhin deutlich höher als vor der Energiekrise. Beim Gas stellte sich im Monatsvergleich ein Rückgang um 1,4 Prozent ein, im Jahresabstand wurde der Energieträger um 9,4 Prozent günstiger. Fernwärme wurde gegenüber dem März mit 0,2 Prozent geringfügig teurer, im Jahresvergleich sanken die Preise um 0,7 Prozent. 

Die Strompreise legten im Jahresvergleich zwar deutlich zu, zum Vormonat März stellte sich allerdings ein Rückgang um 1,3 Prozent ein.

Günstiger wurden auch Holzpellets und Brennholz. Die Preise für Pellets sanken im Monatsvergleich um 1,1 Prozent, im Jahresabstand lagen sie um 7,2 Prozent niedriger. Brennholz wurde gegenüber März um 2,4 Prozent günstiger, im Vergleich zum April 2024 sanken die Preise um 8,6 Prozent.

Strom- und Gasverbrauch legte im April zu

Gleichzeitig ist der Strom- und Gasverbrauch der Österreicher im April gestiegen. Die österreichischen Endverbraucherinnen und -verbraucher haben im April erneut mehr Strom und Gas genutzt als noch vor einem Jahr. 

Der Stromverbrauch lag mit 5,2 Terawattstunden (TWh) um 1,8 Prozent über jenem im April 2024, der Gasverbrauch legte um 11,4 Prozent auf 5,65 TWh zu, geht aus Daten der Regulierungsbehörde E-Control hervor. Die Stromproduktion wurde unterdessen von der unterdurchschnittlichen Wasserführung in den heimischen Flüssen gebremst.

Insgesamt wurden im April 6,28 TWh Strom produziert und damit um 8,9 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Hauptgrund dafür war das unterdurchschnittliche Wasserdargebot, das die Stromerzeugung der Laufkraftwerke um 32,1 Prozent drückte. 

Rückläufig war auch die Produktion der Speicherkraftwerke, hier lag das Minus im Jahresabstand bei 19,3 Prozent. Die Windkraft lieferte unterdessen mehr Strom, die Erzeugung lag mit 0,93 TWh um 4,4 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik stieg um 35,6 Prozent, jene aus Wärmekraftwerken legte um 27,1 Prozent zu. 

Unter dem Strich wurde im April mehr Strom ins Ausland exportiert als importiert, der Exportsaldo lag bei rund 0,25 TWh.

Beim Gas lagen die Importe bei rund 14,63 TWh und damit um 9,2 Prozent über dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Verkäufe ins Ausland lagen mit rund 5,25 TWh um ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Aus den Speichern wurden im April 3,58 TWh entnommen, das waren um 15 Prozent weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig wurden mit 7,59 TWh um 52,2 Prozent mehr Gas eingespeichert. Zum Monatsende waren die heimischen Gasspeicher mit 47,55 TWh gefüllt, der Speicherstand lag damit um etwa 35 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

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