Handelskrieg: Trump erhöht Einsatz um 100 Milliarden Dollar

US-Präsident will zusätzliche Preisaufschläge für Waren aus China. Peking kündigt neuerliche Retourkutsche an.

Strafzölle. Es ist Wahnsinn, aber mit Methode: Die verbale Abrüstung im Handelskrieg der USA mit China währte nur eine Nacht lang. Weil Peking die Androhung der USA von Strafzöllen im Wert von 50 Milliarden Dollar mit gleicher Münze heimgezahlt hatte, erhöhte US-Präsident Trump in der Nacht auf Freitag den Einsatz noch einmal. Begründung: „Statt sein Fehlverhalten zu korrigieren, hat sich China entschieden, unsere Bauern und Produzenten zu schädigen.“

Also will Trump weitere China-Importe im Wert von 100 Milliarden Dollar mit Preisaufschlägen belegen. In Kraft treten diese noch nicht, es läuft eine ungefähr zweimonatige Prüffrist. Zum Einlenken bewog das Peking erwartungsgemäß nicht. Man werde „um jeden Preis bis zum Ende gehen“ und notfalls einen Handelskrieg ausfechten, lautete die Antwort.

Trump: WTO ist unfair

Die USA und China werfen einander unfaire Praktiken vor und haben zur Klärung gleich mehrfach das Schiedsgericht der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf angerufen. Japan und die EU hängten sich an jene US-Klage dran, die China Patentdiebstahl und Urheberrechtsverletzungen vorwirft. Sie wollen als betroffene Parteien ebenfalls gehört werden. Bei den Stahl- und Aluzöllen sind sie ebenfalls Trumps Attacken ausgesetzt.

Allzu viel Hoffnungen auf eine friedliche Streitbelegung vor der WTO, dem globalen Schiedsrichter bei Handelsstreitigkeiten, sollten sich die Europäer aber nicht machen. Denn Trump attackierte am Freitag auch die WTO. Diese behandele die USA unfair, während die Volksrepublik China enorme Vorteile eingeräumt bekomme, schrieb er auf Twitter. Belege dafür lieferte er nicht.

Trump kündigt weitere Strafzölle an

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