Halloumi-Käse blockiert EU-Kanada-Freihandelsabkommen

Nationalgericht Halloumi
Halloumi, eine schmackhaft salzige Käsesorte aus Zypern, verzögert die vollständige Umsetzung des umstrittenen Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und Kanada (CETA). Das Parlament des EU-Mitglieds Zypern hat das Abkommen nämlich noch immer nicht ratifiziert. Bei einer Abstimmung am Freitag votierten 37 Abgeordnete dagegen und nur 18 für die Ratifizierung des Handelsabkommens.
Aus Sicht der linken Partei AKEL und der Sozialisten würden der zypriotische Halloumi-Käse und andere landwirtschaftliche Produkte der Insel im Abkommen nicht ausreichend geschützt. Halloumi-Käse gilt als eines der Nationalgerichte Zyperns und wird in großen Mengen exportiert. Die linken Parteien kritisierten zudem das Abkommen, weil es nach ihrer Auffassung multinationale Unternehmen stärke und kleinere Produzenten in die Katastrophe führe, berichtete der zypriotische Staatsrundfunk. Die kleine Partei der Grünen monierte, das Abkommen schade der Umwelt und fördere die Produktion genetisch manipulierter Lebensmittel.
CETA nur vorläufig in Kraft
Das umfassende Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) soll die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen erleichtern und nach Angaben Brüssels Verbrauchern und Unternehmen Vorteile bringen. Es ist im September 2017 vorläufig in Kraft getreten, der größte Teil des Abkommens findet damit laut der EU Anwendung. Die nationalen – in einigen Fällen auch die regionalen – Parlamente in den EU-Ländern müssen CETA noch zustimmen, damit es uneingeschränkt gültig wird.
Aus Regierungskreisen hieß es am Samstag, Nikosia werde versuchen, einige Ausnahmen für zypriotische Produkte auszuhandeln, ehe das Abkommen erneut zur Billigung dem Repräsentantenhaus vorgelegt wird. Einen Zeitpunkt dafür konnte ein Regierungssprecher nicht nennen.
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