Gute Konjunktur sorgt für gute Laune bei KMU

Der Aufschwung stehe laut Wifo auf breiter Basis.
Der Aufschwung im Mittelstand hat sich im Frühjahr fortgesetzt, die Auftragsbücher sind voll.

Die Stimmung bei den österreichischen Klein- und  Mittelbetrieben (KMU) ist gut. "Die globale Wirtschaft brummt, auch in Österreich steht die Konjunkturampel auf Grün. Der Aufschwung des österreichischen Mittelstandes setzt sich im Frühjahr 2018 weiter fort, die befragten mittelständischen Betriebe stellen der Konjunktur daher ein gutes Zeugnis aus", sagt Gerhard Weinhofer vom Wirtschaftsinformationsdienstleister Creditreform zum KURIER. "In allen Hauptwirtschaftsbereichen haben sich Lage- und Erwartungsindex weiter verbessert. Dank der guten konjunkturellen Bedingungen haben die Beschäftigung und die Investitionstätigkeit im Mittelstand zugenommen." Nachsatz: "Besonders gut aufgestellt sind in diesem Frühjahr die Dienstleistungsbranche und Industrie. Dank des Baubooms konnte die Bauwirtschaft erfolgreich die Talsohle überwinden. Beim Handel verlief die Entwicklung nicht so dynamisch wie in den übrigen Wirtschaftsbereichen – doch geht auch hier der Trend nach oben."

Und weiter sagt der Experte: „Die Konjunkturindikatoren sprechen dafür, dass sich die positive Dynamik der österreichischen Wirtschaft in den nächsten Monaten fortsetzen wird. Abzuwarten bleibt jedoch, in welchem Umfang sich die protektionistische Handelspolitik der USA auswirken wird. Auch die Lage in Italien sowie der beginnende Ausstieg der EZB aus der Niedrigzinspolitik und der Anleihekäufe sind weitere Unsicherheitsfaktoren.“

1700 Betriebe befragt

Zur Erklärung: Das Creditreform-Klimabarometer basiert auf einer Umfrage unter rund 1700 mittelständischen Betrieben in Österreich. Der Index setzt sich zusammen aus den Einschätzungen der Befragten zum eigenen Betrieb, zur eigenen Branche sowie zur konjunkturellen Lage allgemein. Dabei fließen in die Gesamtbewertung des Konjunkturklimas sowohl die Äußerungen zur aktuellen Lage als auch zur zukünftigen Entwicklung ein. Aus den positiven und negativen Antworten werden jeweils Salden gebildet, die wiederum die Berechnungsgrundlage für den Gesamtindex bilden. Das Klimabarometer zielt in erster Linie auf die Stimmung im Mittelstand ab.

Und auch die Umsätze zeigten vielfach nach oben: 30,6 Prozent der befragten Unternehmen haben in den vergangenen zwölf Monaten steigende Verkaufserlöse verzeichnet - das waren weitaus mehr als Anfang 2017 (23,8 Prozent). Umsatzeinbußen erlitten nur 17,6 Prozent - vor einem Jahr waren es noch 24,7 Prozent. Die Bauwirtschaft habe die Talsohle dank Baubooms "erfolgreich überwunden". Der Handel hätte sich zwar nicht so dynamisch entwickelt wie die anderen Wirtschaftsbereiche, doch auch hier gehe der "Trend nach oben".

Das Creditreform-Konjunkturbarometer kletterte heuer das dritte Jahr in Folge und erreichte mit einem Zuwachs von 11 Zählern auf 27,6 Punkte einen neuen Höchstwert. Der Index setzt sich aus den Einschätzungen der Befragten zum eigenen Betrieb, zur eigenen Branche, zur konjunkturellen Lage zusammen.

 Unsicherheitsfaktoren USA und Italien

"Alle Indikatoren zeigen eine durch die Bank gute Wirtschaftslage der österreichischen KMU. Besonders erfreulich ist, dass auch die zukünftigen Erwartungen positiv und optimistisch sind", sagt Weinhofer. "Brummende Exporte und eine konstante Konsumlaune sowie eine generell starke Konjunktur in Europa lassen allen Grund zur Freude zu." Das Bild trüben könnten allerdings der drohende Handelskrieg mit den USA infolge der von Präsident Donald Trump neu eingeführten Importzölle und eine dadurch ausgelöste Gefährdung des weltweiten Wirtschaftswachstums sowie die politischen Unwägbarkeiten in Italien mit den entsprechenden Risiken für die Eurozone.

 

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