„Grünere“ Autos werden günstiger

Ab 2020: Ersparnis beim Toyota bei NoVA und Versicherungssteuer
Finanzminister Löger schickt Neuerungen für Kfz-Besitzer in Begutachtung, höherer Kohlendioxid-Ausstoß wird bestraft

ÖVP und FPÖ setzen Schritt für Schritt die Steuerreform um und beginnen mit dem Öko-Paket. Am Mittwoch wurde ein erster Teil der betroffenen Steuerreform-Gesetze in Begutachtung geschickt. Inhalt sind vor allem die Neuerungen für Autofahrer. Die Botschaft: Schadstoffarme Autos werden nächstes Jahr billiger, größere Kfz teurer. Das gilt für Neuanschaffungen, bei bestehenden Fahrzeugen ändert sich nichts.

Opposition und Umwelt-Organisationen haben die türkis-blauen Öko-Maßnahmen wiederholt als „nicht genügend“ kritisiert – so auch jetzt wieder. Doch ÖVP und FPÖ versprechen, beim Klimaschutz noch weiter zu gehen. Das aktuelle Paket sei nur der Anfang.

Mit ein Grund für die Umstellung der NoVA ist die europaweite Einführung eines neuen, strengeren Zulassungsverfahrens im September 2018. Damit wurden die Abgaswerte realistischer, was bedeutete, dass auch die NoVA zum Teil deutlich stieg. Laut ÖAMTC betrugen die Mehreinnahmen alleine in den letzten vier Monaten des Vorjahres 60,8 Millionen Euro (von insgesamt 530 Millionen 2018). Die Folge: Die Verkäufe gingen zurück, die Branche forderte vehement Änderungen. Verkehrsminister Norbert Hofer verstieg sich sogar zu der Aussage, die NoVA ganz abschaffen zu wollen.

Neue Anreize

Dazu kommt es jetzt nicht, Finanzminister Hartwig Löger verspricht nur eine aufkommensneutrale Änderung.

 

„Grünere“ Autos werden günstiger

Finanzminister Hartwig Löger

Löger: „Wir setzen im Zuge der Steuerreform auch gezielte Maßnahmen für die Umwelt. Unser zentrales Anliegen dabei ist es, anstelle von neuen Verboten, Anreize für umweltschonendes Verhalten einzuführen. So werden etwa umweltfreundliche Autos günstiger. Damit profitieren letzten Endes sowohl die Steuerzahler als auch die Umwelt.“ Wie ein Blick in die Tabelle mit Praxis-Beispielen zeigt, gibt es hier wie beabsichtigt Gewinner und Verlierer je nach CO2-Ausstoß.

„Grünere“ Autos werden günstiger

Bei der Anschaffung eines Wagens wird die NoVA fällig. Die Ersparnis reicht einmalig von 66 bis 233 Euro, die Verteuerung für Fahrzeuge mit besonders hohen CO2-Emissionen macht bis zu 2670 Euro für den großen Mercedes G 500 aus. Dieses Auto hat aber auch einen Listenpreis von knapp 95.000 Euro (Serienausstattung).

„Grünere“ Autos werden günstiger

Starker Mercedes spürbar teurer: Höherer -Ausstoß wird bestraft

Bei der jährlichen Versicherungssteuer wird jetzt neben der Motorleistung ebenfalls eine -Komponente eingebaut. Pro Jahr erspart man sich bis zu rund 250 Euro. Umgekehrt erhöht sich die Versicherungssteuer bei den stärkeren Fahrzeugen um 645 Euro beim VW Touareg oder 1637 Euro beim Mercedes G 500.

Die Änderungen NoVA gelten für neuzugelassene Pkw und Motorräder ab Jahresbeginn 2020, die Änderungen bei der Versicherungssteuer treten ab März 2020 in Kraft.

Ebenfalls im Paket enthalten sind:

- Erneuerbare die Förderung von nachhaltig produziertem Wasserstoff und Biogas

- Firmen-Räder die Förderung von E-Bikes und Elektromotorrädern in Unternehmen

- Strom die Steuerbefreiung für die Erzeugung von selbst verbrauchtem Strom mittels Fotovoltaikanlagen.

 

„Grünere“ Autos werden günstiger

Umweltministerin Elisabeth Köstinger

 

Umweltministerin Elisabeth Köstinger sagt: „Wir haben schon zahlreiche Maßnahmen bei der Förderung der E-Mobilität oder beim Ausstieg aus Ölheizungen gesetzt, weitere Maßnahmen für mehr Klima- und Umweltschutz werden folgen.“

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