Größte Papiermaschine Europas steht in der Steiermark
Die Steiermark ist Österreichs waldreichstes Bundesland. Nachvollziehbar, dass nun die größte Papiermaschine Europas im obersteirischen Pöls - einer 2400-Seelen-Marktgemeinde im Bezirk Murtal - in Betrieb gegangen ist.
115 Mio. Euro wurden von der Zellstoff Pöls AG investiert, um in 13 Monaten die Maschine aufzubauen. Sie wird in Zukunft 80.000 Tonnen Kraftpapier jährlich erzeugen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.
"Dies ist allerdings in dieser Form einzigartig, da derzeit im Bereich Papier vor allem in Fernost investiert wird. Umso erfreulicher ist es, dass von der Gesamtinvestition rund 80 Mio. Euro an steirische Betriebe vergeben wurden."
100 Meter lange Maschine
Mit der Aufstockung der Papierproduktion im Murtal wird darauf reagiert, dass der Markt für hochwertig gebleichte Kraftpapiere (Papiersorte mit der höchsten Festigkeit, Anm.) kontinuierlich wächst. Die Maschine ist 100 Meter lang und allein das Herzstück der Maschine, der Trockenzylinder, wiegt 150 Tonnen, weswegen der Boden der Fertigungshalle mit zahlreichen Stützen verstärkt werden musste. Ab sofort werden rund 1200 Meter weißes Kraftpapier für Papiersäcke u.ä. pro Minute erzeugt.
- In den Jahren 2000 bis 2012 sind weltweit 2,3 Millionen Quadratkilometer Wald verloren gegangen und nur 800.000 Quadratkilometer hinzugekommen. Dies lässt sich aus der ersten hochaufgelösten Karte der weltweiten Waldbestände ablesen, über die deren Entwickler Mitte November in der US-Fachzeitschrift Science berichteten.
- Österreichs Wälder bedecken mit 49 Prozent fast die Hälfte des gesamten Bundesgebiets (Zahlen aus 2011)
- Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) haben heuer über drei Mio. Jungbäume gesetzt und knapp 12 Mio. Euro in den Waldbau und die Waldpflege investiert.
- In Österreich sind im vergangenen Jahr 18 Mio. Festmeter Holz und damit um 3,6 Prozent oder 0,68 Mio. Festmeter weniger geerntet worden als anno 2011.
- Jährlich wachsen hierzulande 4000 Hektar Wald nach - etwa die Fläche von 8000 Fußballfeldern.
- Papier- und Holzindustrie sorgen sich wegen steigender Holzpreise zunehmend um Standorte in Österreich, wie konkret der Papierriese Mondi um den Standort Frantschach in Kärnten mit rund 450 Mitarbeitern. Forstbesitzer verdienen dagegen derzeit gut mit Holz.
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